Die Freien Sachsen

Die letzten Freunde Putins, Impfgegner, Querdenker

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Obwohl die Kleinstpartei „Freie Sachsen“ vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch und verfassungsfeindlich eingestuft wird, hat sie in den vergangenen Monaten sehr erfolgreich für die Anti-Corona-Proteste mobilisiert. Ihrem Telegram-Kanal folgen schon mehr als 140.000 Abonnenten. Hunderte lokale Gruppen sammeln sich unter dem Dach der „Freien Sachsen“ – Hauptsache: Protest gegen den Staat.
Der Film zeigt, wie die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei so einflussreich werden konnte. Beleuchtet wird die konsequente Vernetzung von Akteuren mit rechtsextremen Strukturen und Kadern.
Ihr Vorsitzender: Martin Kohlmann, Gründer von „Pro Chemnitz“. Als Rechtsanwalt hat er auch finanziell etwas von den Protesten. Er vertritt zahlreiche „Spaziergänger“ in Bußgeldverfahren. Seine rechte Hand Michael Brück war in Dortmund lange Jahre als militanter Rechtsextremist bekannt. Auch sehr aktiv: Stefan Hartung, NPD-Kreisrat aus dem Erzgebirge.
Neu ist diese Entwicklung: die „Freien Sachsen“ stellen erstmals eigene Kandidaten zur Landratswahl auf. Im Erzgebirge zum Beispiel den langjährigen NPD-Funktionär Stephan Hartung. Was wird sich mit dieser Kandidatur verändern? Konkurrenten befürchten eine Vergiftung des politischen Klimas. Denn wo die „Freien Sachsen“ Stimmung machen, wird es oft aggressiv. So haben Anhänger der „Freien Sachsen“ den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer mehrfach bei Vor-Ort-Terminen beschimpft und bedrängt.
Auch in der Frage des Ukraine-Krieges fällt die Haltung der „Freien Sachsen“ auf. Sie sprechen sich zwar offiziell gegen den Krieg aus. Aber gleichzeitig haben sie die Anerkennung der selbsternannten Separatistenrepubliken Lugansk und Donezk begrüßt und als Vorbild für eine sächsische Autonomie bezeichnet.
Wer sind die „Freien Sachsen“ und was wollen sie erreichen? Das erzählt der Film von Thomas Datt und Nina Böckmann, die die Aktivitäten der Gruppierung seit ihrer Gründung vor einem Jahr beobachten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 26.05.2022 um 01:25 Uhr auf MDR.