Israel als Besatzungsmacht - Soldaten erzählen (1/2)

Frankreich 2020

Quelle: ARD-Pressebild
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Der charismatische Führer der arabischen Welt, der ägyptische Offizier und Staatspräsident Gamal Abdel Nasser, drohte im Mai 1967 damit, "alle Juden ins Meer zu treiben". Der junge Staat Israel verstand diese Drohung - 22 Jahre nach dem Ende der Schoah - so, wie sie verstanden werden sollte: Uns Juden soll es wieder an den Kragen gehen! Mit einem Präventivschlag am 5. Juni 1967 gegen Basen der ägyptischen Luftwaffe wehrte sich Israel, der sogenannte Sechstagekrieg hatte begonnen. Innerhalb weniger Tage eroberte die IDF, die israelische Verteidigungsarmee, ein Gebiet, das dreimal größer war als der Staat Israel in den Grenzen vor 1967. Als die IDF Richtung Damaskus marschierte, endete am 10. Juni 1967 mit einem durch die Sowjetunion erzwungenen Waffenstillstand und mit der Besetzung des Gazastreifens und der Sinai-Halbinsel Ägyptens, des Westjordanlandes und Ostjerusalems Jordaniens und der Golanhöhen Syriens. Seither ist Israel Besatzungsmacht. Generationen von Soldatinnen und Soldaten der IDF tun ihren Dienst an Kontrollpunkten, räumen Häuser und Straßenzüge in den besetzten Gebieten, schützen israelische Siedler und bekämpfen palästinensische Terroristen.
Mit der Besetzung ist die Idee "Land gegen Frieden" verbunden. Israel würde die besetzten Gebiete wieder zurückgeben, wenn die Feinde des Krieges Israel als Staat anerkennen würden. Diese Politik funktionierte nur mit Ägypten. Am 20. November 1977 erkannte der ägyptische Präsident Anwar el Sadat in seiner Rede vor der Knesset das Existenzrecht Israels ohne Wenn und Aber an. Er bezahlte dafür mit seinem Leben.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 25.05.2022 um 23:40 Uhr auf arte.

25.05.2022
23:40
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
25.05.2022 23:40 Uhr arte