Re: Familie mit Grenzen

Binationale Paare und ihr Kampf um Anerkennung

Quelle: ARD-Pressebild
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Cremeno in Norditalien, seit zwei Jahren der Mittelpunkt des Familienlebens von Sarah, Sulayman und ihres zweijährigen Sohnes. Sulayman flieht 2015 von Gambia nach Italien. Dort lernt er Sarah kennen, die seit Kurzem in Italien lebt. Sie verlieben sich. Ein paar Monate später wird Sarah schwanger. Sulayman kommt nach Deutschland. Das Paar beantragt einen Aufenthaltstitel. Doch der wird abgelehnt - obwohl er der Vater eines deutschen Kindes ist und nach Paragraph 28 Aufenthaltsgesetz ein Recht hätte, in Deutschland zu bleiben.
Sulayman wird im Rahmen des Dublin-Verfahrens nach Italien rücküberstellt. Seit knapp zwei Jahren steckt die Familie in einem komplizierten Visumverfahren. Nicht aufzugeben kostet Kraft und Geld. Und sie sind kein Einzelfall.
Daniela ist seit drei Jahren mit Stephen aus Ghana zusammen. Sie lebt in Mannheim, er in Alessandria im Piemont. Denn als Einreiseland ist Italien für seinen Asylantrag zuständig. Die beiden wollen heiraten - doch das ist weder in Italien noch in Deutschland möglich. Stephen hat zwar einen biometrischen und international anerkannten Pass. Aber das reicht den Behörden nicht. Ghana gilt als dokumentenunsicher. Voraussetzung für die Eheschließung ist demnach eine zeitaufwendige Identitätsprüfung. Die beiden müssen immer wieder neue Dokumente beschaffen. Gängige Praxis für die Behörden. Für Daniela und Stephen fühlt es sich wie Schikane an.
Viele binationale Paare wie sie stecken fest zwischen ihrem Grundrecht auf den Schutz von Ehe und Familie und einer restriktiven Einwanderungspolitik. Aber welche Trennungszeit ist für Familien zumutbar?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 27.01.2022 um 12:15 Uhr auf arte.

27.01.2022
12:15
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
27.01.2022 12:15 Uhr arte
26.01.2022 19:40 Uhr arte