Selbstbeschreibung

Zum 100. Geburtstag von Georg Stefan Troller

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Georg Stefan Troller ist einer der bedeutendsten Reporter und Dokumentarfilmer unserer Zeit. In "Selbstbeschreibung" schaut der Filmemacher zurück auf sein faszinierendes Leben - ein Selbstgespräch mit verteilten Rollen, eine faszinierende Rückschau auf ein bewegtes Leben und eine Selbstabrechnung, teils ernst, teils komisch, meist beides zusammen. Am 10. Dezember 2021 feiert Georg Stefan Troller seinen 100. Geburtstag. Wie wurde man, was man geworden ist? Gab es eine Folgerichtigkeit, gar eine Unvermeidlichkeit? War der eigene Lebensweg vorbestimmt, oder hätte alles auch ganz anders kommen können, mit etwas mehr Glück oder vielleicht Pech? Fragen, die jeden Menschen ab einem bestimmten Alter bewegen und zum Nachdenken zwingen. In dem Doku-Spiel "Selbstbeschreibung" stellt sich der damals 80-jährige Filmemacher und Journalist Georg Stefan Troller diesen Fragen. Besser gesagt: Er stellt sie seinem jugendlichen Selbst, einem hübschen, ein wenig unverschämten jungen Mann im Wien der 1930er-Jahre und im Paris der 40er- und 50er-Jahre, wohin es ihn nach Flucht, Emigration und Krieg verschlagen hat. Und sein jugendliches Alter Ego - gespielt von dem Wiener Schauspieler Alexander Pschill ("71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls") - stellt seinerseits dem alten Fernsehmann Fragen und provoziert ihn: Hat Troller seine jugendlichen Ambitionen erfüllt oder nicht? Durch die fiktiven Gespräche, die an Originalschauplätzen gedreht wurden, zieht sich als Konstante die Geschichte der Liebe zu einem jungen Mädchen. "Selbstbeschreibung" ist als Film nicht nur eine Rückschau und ein Selbstgespräch mit verteilten Rollen, sondern auch eine Selbstabrechnung, teils ernst, teils komisch, meist beides zusammen. Einmontiert sind kurze Zitate aus Trollers Filmen aus fast 40 Jahren. Georg Stefan Troller wurde 1921 in Wien geboren. Im Alter von 16 Jahren musste der spätere Journalist wegen seiner jüdischen Herkunft das Land verlassen und emigrierte nach Frankreich, von dort flüchtete er 1941 in die USA und wurde 1943 in die US-Army eingezogen. Nach Kriegsende kehrte Troller nach Österreich zurück, verließ das Land jedoch wieder, um 1946 bis 1949 Germanistik und Theaterwissenschaft an der University of California sowie an der Sorbonne in Paris zu studieren. Ab 1949 arbeitet Troller in der französischen Hauptstadt als Rundfunkreporter für deutsche Sender sowie von 1962 bis 1971 als Autor des legendären "Pariser Journals". Im Anschluss wurde er Sonderkorrespondent des ZDF in Paris und begann die berühmte Reihe seiner "Personenbeschreibungen" mit über 70 Folgen. Neben zahlreichen großen Dokumentarfilmen über Arthur Rimbaud, Peter Handke, Muhammad Ali und Karl Kraus, schrieb Troller Drehbücher für Axel Corti. Auch seine zwischen 1998 und 2001 entstandene sechsteilige Reihe "Hollywood-Profile" sorgte für Aufsehen, als Troller auf gewohnt persönliche Weise Stars wie Kirk Douglas porträtierte. Zu den vielen Ehrungen, mit denen er ausgezeichnet wurde, gehören u. a. der Adolf-Grimme-Preis, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2021 der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises. Am 10. Dezember 2021 feiert Georg Stefan Troller seinen 100. Geburtstag.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 04.12.2021 um 10:00 Uhr auf Phoenix.