Im Vorgarten der Karpaten

Crisana und die Maramures

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Region Maramures entlang der Grenze zur Ukraine ist noch ursprünglich und wild. "Land des Holzes" wird sie auch genannt. Holz ist dort nicht nur die wichtigste Lebensgrundlage der Menschen, es hat die ganze Kultur geprägt: von der Schnitzkunst bis zur ungewöhnlichen Holzarchitektur. Die markanten Kirchen mit spitzen Türmen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Acht von ihnen zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Diese malerische Gegend zeichnet sich auch durch einen außergewöhnlichen Umgang mit dem Tod aus. Auf dem "fröhlichen Friedhof" im Dorf Sapanta werden die Lebensgeschichten der Verstorbenen auf strahlend blauen Kreuzen mit naiver Malerei und ironischen Versen verewigt. In der Maramures liegt auch der zweitgrößte Nationalpark des Landes, das Rodna-Gebirge. Über 7.000 Spezies wurden hier dokumentiert, viele endemisch oder extrem selten. Es ist die Region mit der größten Biodiversität in den Ostkarpaten. Entlang der Grenze zu Ungarn liegt die Region Crisana, das Kreischgebiet.
Mit ihren fast 4.000 Höhlen ist sie eine der wichtigsten Karstregionen Rumäniens. In der Meziad-Höhle wurden Überreste von Tieren aus der Eiszeit wie dem Höhlenbären und dem Höhlenlöwen gefunden. Heute ist sie die Heimat einer großen Fledermauskolonie. Crisana ist auch für seine traditionellen Trachten bekannt. Eine Weste der Gegend kopierte das Modehaus Dior, ohne den Ursprung zu nennen. Ein "Kulturklau" mit weitreichenden Folgen.
Sie zählen zu Europas bestgehüteten Geheimnissen: Rumäniens unbekannte Grenzregionen. Sowohl das Banat als auch die Crisana und die Maramures beeindrucken mit ihren einzigartigen Naturlandschaften. Mit jahrhundertealten Urwäldern, erhabenen Gipfeln und verwunschenen Tälern. Zwischen Donau und Karpaten durchstreifen wilde Tiere einsame Weiten, leben die Menschen in ursprünglichen Dörfern bis heute im Einklang mit der Natur.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 27.10.2021 um 16:55 Uhr auf arte.