Der Luther-Code (4/6)

Traum von Gerechtigkeit

Im 19. Jahrhundert beschleunigt die Industrialisierung das Leben in bis dahin nie dagewesener Art und Weise. Auch Wissen ist erstmals breiten Schichten zugänglich, und Nachrichten aus aller Welt erreichen ihre Leser. Immer mehr Menschen leben in den rasant wachsenden Städten - und neue Formen der Ausbeutung und Ungerechtigkeit entwickeln sich.
Den Weg in die Moderne beschreiten in Folge vier der Reihe "Der Luther-Code" Paul Julius Reuter, Gründer der Nachrichtenagentur Reuters, sowie der weltbekannte Sozialrevolutionär Friedrich Engels. Heute, 200 Jahre später, ist David Diallo aus Berlin als Internet-Unternehmer reich geworden. Das Geld hat er nicht für teure Luxusgüter ausgegeben, sondern in die Gründung seines eigenen Online-Magazins investiert, das sich dem nachhaltigen Wirtschaften verschrieben hat. Wesentlich romantischere Ziele verfolgt der junge Amerikaner Sheppard Pepper: Er lebt den Traum eines modernen Bohemiens und fotografiert die Straßen von Paris. Doch beide fragen sich: "Was kann unsere Welt gerechter machen? Warum klaffen Anspruch und Wirklichkeit in Politik und Wirtschaft so weit auseinander? Bin ich engagiert genug?"
Neue Weltsichten und nicht eine Erneuerung des Glaubens haben Martin Luther und die reformatorische Bewegung vor 500 Jahren angestoßen. Unser heutiges Selbstverständnis und unser Bild von der Welt gründen wesentlich auf den Folgen der Reformation und den Errungenschaften der Renaissance im 16. Jahrhundert. Die Reihe "Der Luther-Code" fragt: Wie ist der moderne Mensch entstanden? Und ist er vorbereitet, die Zukunft zu meistern? Oder brauchen wir noch eine weitere Reformation, eine weitere Neuerfindung der Welt?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 20.10.2021 um 09:20 Uhr auf HR.