Arm gegen arm: Verteilungskampf bei den Tafeln? - Unterwegs im Westen

Schon Stunden bevor die Essensausgabe der Tafel öffnet, steht eine lange Schlange Menschen vor der Tür. Der Bedarf an günstigen, gespendeten Lebensmitteln ist riesig. Seit dem Hilferuf der Essener Tafel und dem dortigen Aufnahmestopp für Ausländer wird intensiv diskutiert, ob die Tafeln für alle oder nur für Deutsche da sind. Und: Es wird nach Lösungen gesucht, wie wir mit der wachsenden Armut in Deutschland umgehen können.
Wir gehen der Frage nach, wer das Angebot der kostenlosen Lebensmittel in Anspruch nimmt. Sind es Obdachlose, für die die Tafeln ursprünglich gedacht waren? Sind es Rentner, denen immer öfter das Geld für Lebensmittel fehlt? Oder alleinerziehende Mütter, die jeden Cent umdrehen müssen? Und wir wollen wissen, ob sich ausländische Bedürftige tatsächlich anders benehmen, wenn es um den Kampf um Essen und Lebensmittel geht.
Wir sprechen mit den Bedürftigen und erzählen ihre Geschichten. Und wir stellen die Menschen vor, die ehrenamtlich bei der Tafel arbeiten. Warum tun sie das und was erleben sie dort tagtäglich? Ohne das große Engagement der vielen Ehrenamtlichen gäbe es die Tafeln nicht.
1993 wurde die erste Tafel in Berlin gegründet. Inzwischen sind es deutschlandweit 934 Einrichtungen, die über 1,5 Millionen Menschen versorgen. Seit 2015 ist der Ausländeranteil unter den Bedürftigen stark gestiegen: an der Essener Tafel zum Beispiel von 35 auf 75 Prozent. Gibt es einen Verteilungskampf unter den Ärmsten der Gesellschaft und was kann man dagegen tun? Reihe "Unterwegs im Westen"
Ein Film von Diana Ahrabian

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 20.10.2021 um 01:20 Uhr auf WDR.