Im Südwesten kocht die Welt (1/3)

Spezialitäten aus Indien und Österreich

Quelle: ARD-Pressebild
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Gibt es überhaupt DIE indische Küche? Wohl kaum - Indien ist das Land mit der zweitgrößten Einwohnerzahl der Welt, ein Vielvölkerstaat mit 22 offiziell anerkannten Sprachen. Kulinarisch hat jede der vielen Regionen, Ethnien und Religionen unterschiedliche Vorlieben. Gemeinsam ist den über 1,3 Milliarden Indern: Die meisten essen wenig bis gar kein Fleisch, dafür ist die Auswahl an Gewürzen und Hülsenfrüchten groß. Und sie schätzen ihre gesunde Küche.
Indische Restaurants in Deutschland bieten eine Reise durch die kulinarische Vielfalt Indiens an, doch wer kann hier schon beurteilen, was wirklich authentisch ist oder vielleicht doch nach Zugeständnissen an deutsche Essgewohnheiten schmeckt? So auch beim Curry. In Indien gibt es unzählige Variationen dieses Eintopfgerichts, jedes mit ganz eigenen Zutaten und Geschmacksnuancen.
Ritika Blankenhorn lebt schon lange in Deutschland und betreibt die OM Indian Cooking Academy in Steinenbronn. "Ich bin mit Gewürzen aufgewachsen!", sagt sie. In ihren Kochkursen vermittelt sie, worauf es bei der authentischen indischen Küche ankommt. Sie entführt die Kochschüler in die farbige Welt der indischen Gewürze und erzählt von deren Bedeutung und gesundheitlichen Wirkung: "Alle Gewürze haben ihren Ursprung im Ayurveda", also der traditionellen indischen Heilkunst. Schon als Kind liebte sie Paneer. Den Rohmilchkäse stellen viele Inder ohne viel Aufwand zu Hause her. Ritika zeigt, wie sie daraus eine Vorspeise und ein Curry macht. Bei den Gewürzen achtet sie darauf, dass sie keine Zusatzstoffe u.ä. enthalten. Wir begleiten sie zum Einkaufen in das benachbarte Böblingen in den Asien-Laden "Namaste India".
Anoop Singh Mudher betreibt in Konstanz seit über 30 Jahren das Restaurant "Sitara". Auch er kocht nur authentisch indisch und hat sich schon als Jugendlicher mit Ayurveda beschäftigt. Für ihn ist Kochen wie Meditation. Er zeigt, wie er Dal kocht - ein einfaches, unkompliziertes Gericht aus Linsen und vielen aromatischen Gewürzen, die sich in Indien jeder leisten kann. Ein Klassiker der vegetarischen indischen Küche, den man leicht nachkochen kann.
Jasmine Letschnig, Österreicherin aus Kärnten, hat gerade im baden-württembergischen Weinheim einen Laden für österreichische Spezialitäten eröffnet. "Genuss X Zeit - Die Österreichische Botschaft". Jasmine ist studierte Volkswirtin und hat noch eine Slowfood-Ausbildung im italienischen Piemont gemacht. Warum sieht sie Bedarf für österreichische Spezialitäten in Deutschland? Was lieben die Deutschen besonders? Was haben die österreichischen Spezialitäten den deutschen voraus? Wir begleiten die Kärntnerin in ihre Heimat, sind dabei, wenn Jasmine Produzenten vor Ort trifft, Nachschub für ihren Laden holt und lernen neue Spezialitäten kennen, wie Jauntaler Salami oder handgekrendelte Kärtner Nudeln, eine Art Ravioli, gefüllt mit brauner Minze .
Nicht weit von der österreichischen Genussbotschaft in Weinheim hat ein Ehepaar aus Wien einen weiteren kulinarischen Pflock aus Österreich in das Land der Maultaschen und Spätzle geschlagen: das Café Wien in Gorxheim. Doris und Andreas Forsthuber haben schon in halb Europa gelebt und gekocht - jetzt beglücken sie den deutschen Südwesten mit echt wienerischer Küche. Da gibt es unter anderem den Fiaker-Gulasch - ein Gericht, das - so viel sei verraten - nichts für Vegetarier ist.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 16.09.2021 um 06:45 Uhr auf SR.