Eisenbahn-Romantik - Glacierexpress - Von Brig zum Matterhorn

Die dritte und letzte Etappe der Eisenbahnreise mit dem Glacierexpress beginnt in Brig. Das Städtchen war schon immer ein wichtiger Transitort. Krönender Abschluss einer Fahrt mit dem Glacierexpress ist für viele die Fahrt mit der Gornergratbahn mit Blick auf das weltberühmte Matterhorn. Brig ist der Ausgangspunkt für die letzte Reiseetappe mit dem Glacierexpress. Das Städtchen war schon immer ein wichtiger Transitort. Hier kreuzt der Glacierexpress die Lötschberglinie und weiter südlich führt die Simplonbahn nach Italien. Reger Handel brachte der Stadt Wohlstand, davon zeugt der Stockalper-Palast, ein bedeutender barocker Palastbau in der Schweiz. Arthur Huber ist Schlosswart und wohnt noch heute im Palast. Am Nachmittag verlässt der Glacierexpress das Rhonestädtchen, die Fahrt führt durch das Vispertal. Das Wallis, die Sonnenstube der Schweiz, zeigt sich hier von seiner schönsten Seite. Vor Stalden beginnt die steilste Strecke des Glacierexpress mit 125 Promille. Der Heidawein wird auf der Zugfahrt in schrägen Gläsern dargereicht, denn sie können bei steiler Bergfahrt auf dem Tisch gerade stehen. Der Wein übrigens stammt aus der Gegend. Oberhalb der Strecke, bei Visperterminen, befindet sich der höchstgelegene Weinberg nördlich des Alpenhauptkamms auf einer Höhe von 1.150 Metern. Der Wein schmeckt fruchtig und hat es in sich. Bis zu 14 Prozent Alkohol sind nicht selten. Der Glacierexpress klettert nun immer weiter hinauf. Ein gutes Klima für die Herstellung von Trockenfleisch. Einst ein Grundnahrungsmittel der Bergbauern ist Trockenfleisch heute eine Delikatesse, vor allem im Wallis ist man stolz darauf, dass es nur aus Schweizer Rindfleisch hergestellt wird. Direkt neben der Strecke grasen die Ehringer Kühe, aus deren Stotzen das leckere Trockenfleisch hergestellt wird. Auf den letzten Kilometern vor der Endstation Zermatt bestaunen die Bahnreisenden noch die zirkusreife Akrobatik der Kellnerin im Grappa einschenken: Mitten im Waggon steht sie und gießt wahrlich in "hohem Bogen" aus etwa einem Meter Entfernung Grappa ins Glas. In Täsch fährt derweil der Zug vorbei an riesigen Parkplätzen. Ins autofreie Zermatt darf man nur mit dem Pendelzug oder eben mit dem Glacierexpress fahren. Was ab Mitte des 19. Jahrhunderts für die englische High Society St. Moritz für Skifahrer war, ist Zermatt für Bergsteiger gewesen. Rund um Zermatt thronen 30 Viertausender - darunter "Gottes Pyramide", das Matterhorn. Krönender Abschluss einer Fahrt mit dem Glacierexpress ist daher für viele die Fahrt mit der Gornergratbahn. Vom mehr als 3.000 Meter hohen Gornergrat bietet sich vor allem am Spätnachmittag ein unvergleichlicher Blick auf den meistfotografierten Berg der Welt, das Matterhorn.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 17.09.2021 um 14:10 Uhr auf SWR.