Lebensmittel auf dem Prüfstand

Massenware Fisch-Siegeszug der Zuchtfarmen

40min, Frankreich 2021
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Weltweit steigt der Konsum von Fisch. Inzwischen kommt er weit häufiger aus Zuchtbetrieben als aus Wildfang. Doch wo massenhaft produziert wird, kommt auch jede Menge Chemie zum Einsatz.

In China setzt man auf Massenzucht - oftmals mithilfe von Industriefutter und Hormonen. Viele europäische Züchter hingegen erzeugen kleine Mengen, die hohen Standards genügen sollen. Neue Verfahren sollen Massenproduktion und Nachhaltigkeit in Zukunft verbinden.

Ob Forellen aus dem französischen Tal Banca oder Adlerfische aus Korsika: Kleine und mittlere Fischzuchtbetriebe in Europa versuchen, sich vor allem durch hochwertigen Fisch auf dem Markt zu behaupten. Sie produzieren nach Vorgaben von europäischen Qualitätssiegeln wie dem "Label Rouge". Das heißt: artgerechte Haltung, hochwertiges Futter und Gesundheitskontrollen.

In Großzuchtbetrieben wie der Qinfu-Gruppe auf der chinesischen Insel Hainan hingegen wird in großem Stil Tilapia für den internationalen Massenmarkt produziert. Dort arbeitet man unter anderem mit chemischer Hormonbehandlung und industriellem Futter, um möglichst viele Fische mit großem Gewicht zu züchten. Umweltschutzorganisationen mahnen, dass verunreinigtes Wasser aus den Zuchtbetrieben ins Meer gelangt. Außerdem verschlingt die Massenzucht auch große Mengen an Wildfisch, der zu Futter für Zuchtfisch verarbeitet wird.

Ein Weg aus diesem Dilemma könnte Fischnahrung aus Insekten sein, wie sie das französische Start-up Ÿnsect verkauft. Eine andere mögliche Alternative: Aquaponik, eine ökologische Kombination aus Pflanzen- und Fischzucht. Auch das Beispiel der Zucht des Roten Thuns, der an den spanischen Atlantikküsten lange als überfischt galt, zeigt, dass nachhaltige Fischzucht möglich ist. Er wird auf dem Meer großgezogen, sodass sich die wilden Bestände erholen können. Eines ist klar: In Zukunft wird Zuchtfisch eine noch wichtigere Rolle in unserer Ernährung spielen als bisher.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 17.09.2021 um 17:20 Uhr auf ZDFinfo.