Chiles kleine Papagenos - Geigen für die Versöhnung

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
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In den Bergdörfern Südchiles, in der Region Araukanien, träumen Kinder von einer besseren Zukunft. Weil sie klassische Musikinstrumente erlernen dürfen und hoffen, damit ihrem Elend zu entkommen. Stolz halten sie Geigen, Celli, Klarinetten, Saxofone in ihren oft rauen Händen, Instrumente, die sie, bevor es die mobile Musikschule "Papageno" gab, nicht einmal kannten. Die zehnjährigen Antonella, Max und Vania, aber auch Vanias jüngerer Brüder Axel und Rodrigo: Sie alle wollen inzwischen eines Tages Musiklehrer*innen werden. Rodrigo ist gerade mal sechs Jahre alt und trägt seine Viertelgeige wie einen Schatz überallhin, auch zwei Stunden zu Fuß über den Berg, auf dem beschwerlichen Weg von der Schule nach Hause. Die drei Geschwister sind Kinder eines einfachen Holzfällers. Ein Großteil der Kinder aus den Bergdörfern gehört dem Volk der Mapuche an, der Ureinwohner*innen Chiles. Seit Jahrhunderten kämpfen sie für ihre Rechte, gegen Landenteignung und Diskriminierung. Gerade ihnen öffnen das Projekt und die Stiftung "Papageno" ein Fenster zur Welt. Die Idee dazu hatte ein Tenor aus Österreich, der sich in die Landschaft Südchile verliebte und dafür seine Weltkarriere aufgab. Bereits 1850 "kleine Papagenos" haben von der Stiftung ein Instrument und kostenlosen Unterricht bekommen und das sei nur ein Anfang, sagt der Stiftungsgründer. In dieser märchenhaften Region der Vulkane und der Seen, im Land der Mapuche, wo heute zugewanderte Großgrundbesitzer*innen das Sagen haben, sind Geigen inzwischen zu einem Hoffnungsträger geworden - für die Hoffnung auf Versöhnung.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 18.04.2021 um 13:45 Uhr auf SR.