Aus für Kohle und Atom

Wie viel Energiewende verträgt Deutschland?

2038 schließt das letzte Kohlekraftwerk. Für Industrie, E-Mobilität und Haushalte gibt es dann nur noch Ökostrom. Aber die Energiewende lahmt. Deutschland und die grüne Energie: Wie steht's?
Einst brachte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Energiewende voran. Inzwischen ist es ein bürokratisches Monster, bewirkt das Gegenteil. Bürokratismus pur und mangelnder politischer Wille: Sargnägel der energetischen Zukunft?
Ende 2020 werden erstmals Förderungen für Wind- und Solaranlagen auslaufen. Wenn es keine Anschlussregelungen gibt, gehen etliche Anlagen vom Netz - unwirtschaftlich. Die Ökostromlücke wird größer. Und neue Anlagen will kaum jemand mehr bauen. 20 Monate dauert es in der Regel, bis sämtliche Genehmigungsverfahren für ein Windkraftwerk durchlaufen sind. Die ganze Zeit über muss der Investor die Finanzierung garantieren.
Immer neue Abstandsregelungen verhindern ebenfalls den Aufbau weiterer Windenergieanlagen. Und technische Lösungen für Speicherung des grünen Stroms in Form von Wärme oder Wasserstoff gibt es zwar, doch oft genießen entsprechende Anlagen keine Förderung, bekommen nur befristete Genehmigungen.
Kein Atomstrom, bald kein Kohlestrom und die lahme Energiewende: Für einige Experten ist die Stromlücke unvermeidbar. Es sei denn, die Politik lässt sich zur Laufzeitverlängerung einiger Atomreaktoren hinreißen. Das jedenfalls fordert die Kernenergieforscherin Anna Veronika Wendland. Anders seien die Klimaschutzziele ihrer Meinung nach nicht zu erreichen.
Politischer Zoff ist programmiert. "planet e." mit einem intensiven Blick auf das Energieland Deutschland zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Film von Anna Pflüger

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 02.03.2021 um 11:00 Uhr auf phoenix.