Maria Theresia - Vermächtnis einer Herrscherin

In eine Zeit der Umbrüche als Tochter von Kaiser Karl VI. und Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel geboren, wird Maria Theresia durch das Fehlen eines männlichen Erbfolgers - und ohne zur Herrscherin erzogen worden zu sein - zur Monarchin. Der Film spannt einen opulenten Bilderbogen zwischen den Orten ihres Wirkens in Wien und Niederösterreich - von Schloss Schönbrunn über die Hofburg bis ins Marchfeld nach Schlosshof und Niederweiden, sowie in den Süden nach Wiener Neustadt und Laxenburg. Die Pietas Austriaca wird über einen Ausflug nach Klosterneuburg angesprochen. In einem sehr persönlichen Zugang gewährt der Film Einblicke ebenso in die Instruktionen, die Maria Theresia ihren Kindern über ihr Verständnis von Herrschaft gab, und zeigt - gerade an jenen Passagen, die ihre Beziehung zu ihrem über alles geliebten Gemahl Franz I. Stephan von Lothringen beleuchten, jene Seite, die schon im Prunksarkophag in der Wiener Kapuzinergruft, der noch zu Lebzeiten des Paares geschaffen wurde, zum Ausdruck kommt: einer glücklichen Verbindung, sowohl im Privaten wie auch am Herrschaftsthron. Die Dokumentation lässt auch die Schattenseiten der Regentin nicht außer Acht. Die Stimme von Kammerschauspieler Peter Simonischek begleitet durch die prunkvollen Räume und Parklandschaften. Georg Riha gelingt es mit seinen kraftvollen Bildern, die Zuseherinnen und Zuseher in eine magische Welt zu entführen. Die Regentin kommt über weite Strecken selbst zu Wort: in Originalzitaten aus Briefen und Dokumenten, gelesen von Kammerschauspielerin Andrea Eckert. Die Klangebene besorgt der vielseitige Komponist und Violinvirtuose Aleksey Igudesman gemeinsam mit seinem Team. Die Denkmäler, die der Monarchin posthum gewidmet wurden, haben im Film einen eigenen Auftritt. Angesprochen werden die (bildungs-)politischen Reformen, die Gründung ihrer drei Akademien Theresianum, Orientalische (heute Diplomatische) Akademie und die Militärakademie Wiener Neustadt, sowie die Beziehungen zu den europäischen Herrschaftshöfen der Epoche. Die Spuren der publikumswirksamen Auftritte der Familie Habsburg-Lothringen lassen sich ebenso in der Wagenburg von Schloss Schönbrunn zurückverfolgen wie auch in den zahlreichen Gemälden etwa aus dem Hofmobiliendepot. Unter Maria Theresia war es zu einer wahren "Porträtflut" gekommen. Weiters werden Restaurierungsarbeiten in der Nationalbibliothek beobachtet sowie das Ereignis der Aufführung des "Damenkarussells" in der Hofreitschule mit Maria Theresia angesprochen. Dass Maria Theresia bis ins Heute einen wichtigen Stellenwert im aktuellen Kulturgeschehen hat, wird in Franz Schuhs Beitrag über ihr Witwenporträt beim Projekt Ganymed im Kunsthistorischen Museum deutlich. Maria Theresia, und ihre Ära gilt als Hochblüte der Monarchie. Niemals trat Österreich ruhmvoller, moderner und prächtiger auf als unter ihr. Sichtbares Zeichen dieses Selbstbewusstseins war Schloss Schönbrunn, in dem sich der ganze Machtanspruch dieser Frau spiegelte.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 27.02.2021 um 20:15 Uhr auf ARD alpha.