Big Five Südamerika

Der Ameisenbär

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

In Brasilien ist die deutsche Biologin Lydia Möcklinghoff dem Großen Ameisenbären auf der Spur. Dieses ungewöhnliche und charismatische Tier ist einer der letzten "Ureinwohner" Südamerikas. Ihre Forschung führt sie ins Pantanal, dem größten saisonalen Schwemmland der Erde. Wird sie hier in dieser einsamen Wildnis, von der ein Großteil oft monatelang unter Wasser steht, überhaupt Große Ameisenbären finden?


In Brasilien ist die deutsche Biologin Lydia Möcklinghoff dem Großen Ameisenbären auf der Spur. Dieses ungewöhnliche und charismatische Tier ist einer der letzten "Ureinwohner" Südamerikas. Ihre Forschung führt sie ins Pantanal, dem größten saisonalen Schwemmland der Erde. Wird sie hier in dieser einsamen Wildnis, von der ein Großteil oft monatelang unter Wasser steht, überhaupt Große Ameisenbären finden?

Nur ein paar Spezialisten der neotropen Fauna überlebten den Austausch der Tierwelt von Nord- und Südamerika, als sich vor rund einer Million Jahren die Landbrücke von Panama auftat. Als Fressfeinde und Nahrungskonkurrenten verdrängten die "modernen", weltweit sehr erfolgreichen Raub- und Huftiere Nordamerikas einen Großteil der ursprünglichen Fauna Südamerikas. Doch der Große Ameisenbär hat neben Gürteltier und Faultier überlebt - wohl wegen seiner ausgefallenen Nahrungsweise.

Die deutsche Forscherin will mehr über das Verhalten der weitgehend unerforschten Ameisenfresser erfahren. Ihre ersten Daten sammelt sie in der Nähe von Boa Vista, einer kleinen Stadt ganz im Norden Brasiliens. Hier in der Nähe des Äquators steigen die Temperaturen oft über 40 Grad im Schatten, doch die Biologin bleibt beharrlich. Ausgerechnet in den Holzplantagen, die dort seit ein paar Jahren vielen Tierarten den natürlichen Lebensraum wegnehmen, findet offensichtlich der Große Ameisenbär eine optimale Umgebung vor. Die ungewöhnliche Dichte dieser Tiere ist Teil der Forschungsarbeit von Lydia Möcklinghoff. Offenbar finden die Tiere hier kaum Fressfeinde, dafür aber ausreichend Nahrung unter den Blättern der Akazienbäume vor.

Doch Lydia Möcklinghoff will mehr wissen. Ihre Forschung führt sie ins Pantanal, dem größten saisonalen Schwemmland der Erde. In den Nachbarstaaten Argentinien und Uruguay gilt der Große Ameisenbär schon als ausgestorben, doch in der weitgehend ursprünglichen Natur des Pantanal hat er überlebt. Überlebt haben hier aber auch seine einzige Fressfeinde, nämlich Puma und Jaguar. Die deutsche Biologin steht vor einer großen Herausforderung: Wird sie hier in dieser einsamen Wildnis, von der ein Großteil oft monatelang unter Wasser steht, überhaupt Große Ameisenbären finden? Ein Film von Andrea Rüthlein

Fünfteilige Sendereihe

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 24.11.2020 um 02:15 Uhr auf HR.