Kommt jetzt die große Hartz-IV-Welle? - Unterwegs im Westen

Eine Reportage von Caroline Wiemann und Jörg Laaks über Hartz IV in der Corona-Krise

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Aufträge weg, Einnahmen weg - von dem einen auf den anderen Tag hatte Britta Pätzold ein dickes Problem. Der selbstständigen Grafikerin aus Wuppertal sind seit März alle Einkünfte weggebrochen. Ihr und ihrer Tochter bleibt nur Hartz IV - doch sie müssen nicht nur Monate auf das Okay vom Amt warten, sondern fürchten auch noch ihr Haus zu verlieren - Altersabsicherung und Lebenstraum.
Mehr als 60.000 Menschen in NRW sind durch die Pandemie binnen weniger Monate zusätzlich in Hartz IV gekommen. Und das sind nur die Anträge, die auch bewilligt wurden.


Aufträge weg, Einnahmen weg - von dem einen auf den anderen Tag hatte Britta Pätzold ein dickes Problem. Der selbstständigen Grafikerin aus Wuppertal sind seit März alle Einkünfte weggebrochen. Ihr und ihrer Tochter bleibt nur Hartz IV - doch sie müssen nicht nur Monate auf das Okay vom Amt warten, sondern fürchten auch noch ihr Haus zu verlieren - Altersabsicherung und Lebenstraum.

Mehr als 60.000 Menschen in NRW sind durch die Pandemie binnen weniger Monate zusätzlich in Hartz IV gekommen. Und das sind nur die Anträge, die auch bewilligt wurden.

Für rund zwei Millionen nicht Angestellte - von der Minijobberin über den Fotografen bis zur Cafébesitzerin - gibt es kein Kurzarbeitergeld, nur 432 Euro Grundsicherung. Können die Jobcenter die Flut an Neuanträgen stemmen? Ist Hartz IV tatsächlich das richtige Mittel in der Krise? Und wie schauen die vorherigen Bezieher auf ihre neuen Schicksalsgenossen, denen immerhin ein "vereinfachter Zugang" versprochen wurde?

Anny Hartmann sollte jetzt auf irgendeiner Bühne stehen. Oder vor den Fernsehkameras der ZDF-Sendung "Neues aus der Anstalt". Stattdessen sitzt sie mit ihrem Mann über Stapeln von Formularen und beide raufen sich die Haare. Mit Hartz IV hatte sich die Kabarettistin bis jetzt nur auf der Bühne beschäftigt. Durch Corona sind sie und ihr Mann, ein Künstleragent, nun selbst betroffen. Hartz IV, das sind nicht mehr nur "die Anderen".

Die "Unterwegs im Westen"-Reporterin Caroline Wiemann besucht jene, die Corona wirtschaftlich besonders hart trifft. Sie spricht mit Angestellten im Jobcenter über den permanenten Ausnahmezustand und geht der Frage nach, was sich am Sicherungsnetz Hartz IV ändern muss, um im größten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten zu halten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 28.09.2020 um 22:15 Uhr auf WDR.

28.09.2020
22:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1601324100
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Menschen im Alltag, Coronavirus, Wirtschaft, Ausbildung/Beruf, Geld/Steuer/Rente
Alternative Ausstrahlungstermine:
30.09.2020 01:20 Uhr WDR
28.09.2020 22:15 Uhr WDR