Quelle: Pressebild (ard2017)

Quelle: Pressebild (ard2017)

Der Autor streift im Jahr 2020 mit journalistischer und biografischer Neugier durch Lütten Klein. Der Stadtteil ist jetzt 50 Jahre alt. Er zog mit seinen Eltern als Kleinkind in eine zweieinhalb Zimmer Wohnung - die erste eigene Wohnung der Eltern. Schneider macht sich auf die Spur seiner Kindheit, besucht die Wohnungen, in denen er gelebt hat und spricht mit den Familien, die dort heute leben. Basis für die Dreharbeiten ist eine zweitweise leerstehende Wohnung, in der sich der Reporter spartanisch einrichtet, um das Plattenbaugefühl noch mal am eigenen Leibe nachzuerleben.

In den späten 1960er-Jahren war es in der DDR wie ein Sechser im Lotto, eine Neubauwohnung zu ergattern. Rostock war DDR-Boomtown mit Werften, Hafen, Motorenwerk und Universität. Das Plattenbauviertel Lütten Klein wurde zu einem Modellfall in der DDR. Die erste zusammenhängende Neubaustadt.

Reporter Steffen Schneider wuchs in einer Zweieinhalbzimmerwohnung auf. Erstbezug 1969! Es war die erste eigene Wohnung seiner Eltern. Jetzt, über 50 Jahre später, macht er sich auf die Suche nach dem neuen Lütten Klein. Er besucht den Hausaufgang, in dem er aufgewachsen ist. Er trifft eine Schulkameradin, die Lütten Klein nie verlassen hat, den Soziologen Steffen Mau und den ehemaligen Chef-Stadtplaner Christoph Weinhold. Er ist unterwegs mit einer Grünanlagen-Managerin und der Alltagshilfe eines Pflegedienstes.

Denn Lütten Klein ist alt geworden. Kindergärten sind jetzt Pflegeheime. Die HO-Kaufhalle ist jetzt ein Sozialkaufhaus. In einer leerstehenden Wohnung richtet sich der Reporter vorübergehend ein, um das Plattenbaugefühl noch mal am eigenen Leibe nachzuerleben.

Diese filmische Reise in den Stadtteil will herausfinden wie Lütten Klein den Wandel von der sozialistischen Satellitenstadt zu einem funktionierenden Kiez mit eigenem Gesicht geschafft hat. Der dabei natürlich auch ein paar Falten bekommen hat.