Familie Brasch - Eine deutsche Geschichte

30 Jahre Deutsche Einheit

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Dokumentationen:
* "Familie Brasch - Eine deutsche Geschichte", Film von Annekatrin Hendel und Jörg Hauschild
* "Zum Glück Deutschland - Ein anderer Blick auf unser Land", Film von Birgit Schulz und Luzia Schmid


Dokumentationen:

* "Familie Brasch - Eine deutsche Geschichte"
Film von Annekatrin Hendel und Jörg Hauschild

In den Jahren nach 1945 sind die Braschs eine perfekte Funktionärsfamilie, die in der sowjetisch besetzten Zone den deutschen Traum vom Sozialismus lebt: Horst Brasch, ein leidenschaftlicher Antifaschist und jüdischer Katholik, baut die DDR mit auf, obwohl seine Frau Gerda darin nie heimisch wird. Sohn Thomas wird zum Literaturstar, er träumt, wie sein Vater, von einer gerechteren Welt, steht aber, wie die jüngeren Brüder Peter und Klaus, dem real existierenden Sozialismus kritisch gegenüber. 1968 bricht in der DDR wie überall der Generationenkonflikt auf. Vater Brasch liefert den rebellierenden Sohn Thomas an die Behörden aus - und leitet damit auch das Ende der eigenen Karriere ein. Nach 1989 sind sozialistische Träume, egal welcher Art, nichts mehr wert.

Regisseurin Annekatrin Hendel porträtiert in ihrem neuen Film drei Generationen Brasch, die die Spannungen der Geschichte innerhalb der eigenen Familie austragen - zwischen Ost und West, Kunst und Politik, Kommunismus und Religion, Liebe und Verrat, Utopie und Selbstzerstörung. Sie trifft die einzige Überlebende des Clans, Marion Brasch, sowie zahlreiche Vertraute, Freunde und Geliebte, unter ihnen die Schauspielerin Katharina Thalbach, den Dichter Christoph Hein, die Liedermacherin Bettina Wegner und den Künstler Florian Havemann. "Familie Brasch" ist ein Zeitpanorama, das Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht, ein Epos über den Niedergang des "Roten Adels", die "Buddenbrooks" in DDR-Ausgabe.

* "Zum Glück Deutschland - Ein anderer Blick auf unser Land"
Film von Birgit Schulz und Luzia Schmid

Schon zum zweiten Mal wurde Deutschland in einer Umfrage der BBC zum beliebtesten Land der Welt gewählt - zur großen Überraschung vieler Deutscher. Jahrzehntelang galt Deutschland bei den Deutschen als nicht besonders liebenswert. Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust machten uns international zum Außenseiter. Selbst nachdem der Weg zurück in die internationale Gemeinschaft gefunden war, fiel es vielen Deutschen schwer, das eigene Land zu lieben. So mancher hoffte im Ausland, nicht als Deutscher erkannt zu werden, wollte besonders weltgewandt sein. Deutsches Liedgut, Patriotismus, der Rhein - alles spießig - nur auf die freie Fahrt auf der Autobahn konnte man stolz sein, darum ließ man sich gerne beneiden im Ausland. Doch vor lauter Angst, als "Spießer" zu gelten, merkten wir nicht, dass Deutschland ist plötzlich "in" ist: Spanier, Dänen, Griechen, Iraner, Syrer, sogar Amerikaner suchen bei uns eine neue Zukunft. Deutschland ist nach den USA laut OECD sogar neuerdings das weltweit zweitbeliebteste Einwanderungsland. Demokratie, gute Wirtschaft, grundsolides System - das haben andere Länder auch. Warum dann ausgerechnet Deutschland?

In der Dokumentation "Zum Glück Deutschland" erzählen uns Immigranten ihre Geschichten über unser Land, ihre neue Heimat. Geschichten, die uns überraschen, berühren, die Augen öffnen, wir sehen unser Land aus ihrem Blickwinkel, sehen, was sie schön und begehrenswert finden an Deutschland.

Die türkische Menschenrechtlerin Seyran Ates glüht für das deutsche Grundgesetz, das ihr die Freiheit garantiert, ihre politische Meinung klar und ungefährdet auszusprechen. Mit sechs Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Berlin. Zuhause lebt sie traditionell türkisch, doch in der freiheitsbetonten Welt der Schule erlebt Seyran eine neue Welt. Als junge Jurastudentin engagiert sich sie sich in einer Beratungsstelle, die türkischen Frauen einen Weg aus der häuslichen Gewalt weist. Der Mann einer Klientin schießt sie eines Tages nieder. Obwohl sie nur knapp überlebte, kämpft sie heute erst recht für die Freiheiten auch der muslimischen Bevölkerung in Deutschland: "Wenn ich die deutsche Verfassung lese, läuft mir ein Schauer über den Rücken, weil sie mir ein Sicherheitsgefühl, ein schönes Gefühl zu diesem Land vermittelt."
Der israelische Maler Eldar Farber liebt das deutsche Licht und den deutschen Wald und findet, dass in der brüchigen Identität der Deutschen eine echte Entwicklungsmöglichkeit für dieses Land liegt. Eldar, Sohn eines Holocaustüberlebenden, ist davon überzeugt, dass die Deutschen sich gerade wegen ihrer historischen Schuld ständig in Frage stellen und genau das ist ihre große Chance.

Der Landarzt Armin Ballouz stammt ursprünglich aus dem Libanon und besitzt drei Trabbis, mit denen er mit Vorliebe durch die saftig grüne und rapsgelbe Landschaft der Uckermark saust. Aber auch durch Plattenbauareale, die so aussehen, als wäre die DDR nicht längst Geschichte. Hier begegnet Armin Ballouz immer wieder Bewohnern, die stur an der Tristesse festhalten und bringt jeden Tag ein Stückchen gute Laune unter die Leute.

Für die US-amerikanische Internetaktivistin Allegra Searle-Lebel ist Berlin Inbegriff der Freiheit, weil viele hier sich an die Stasi erinnern und wissen, wohin Überwachung führt. Allegra hat kein Smartphone und ist auch nicht bei Facebook. Sie fürchtet die übergriffige Allmacht des amerikanischen Spionageapparates, der sich die Internet- und Kommunikationstechnologien einverleibt hat. In den USA halten sie viele deshalb für verrückt. Deutschland ist für die Amerikanerin das Land, in dem sie sich freier und sicherer fühlt, als in ihrer Heimat USA.

Und dann begleitet die Dokumentation "Zum Glück Deutschland" eine Gruppe syrischer Flüchtlinge im Grenzdurchgangslager Friedland. Wir erfahren, was sie erstaunt - dass Töchter ohne ihre Väter ihren Ehemann aussuchen dürfen und was sie kaum glauben können - dass Polizisten nicht automatisch korrupt sind.

Manchmal ist der Blick von außen auf das eigene Land aufregender als eine Reise in ein exotisches Land: Deutschland, Sommermärchen und Sehnsuchtsland, liebenswerte neue Heimat - eine Entdeckungsreise durch unser eigenes Land: "Zum Glück Deutschland - Ein neuer Blick auf unser Land".

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 27.09.2020 um 14:00 Uhr auf Phoenix.

27.09.2020
14:00
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1601208000
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Geschichte, 30 Jahre Deutsche Einheit, Porträt/Biografie
Alternative Ausstrahlungstermine:
02.10.2020 00:05 Uhr HR
27.09.2020 14:00 Uhr Phoenix
26.09.2020 00:00 Uhr Phoenix
27.08.2020 23:15 Uhr SWR
16.02.2020 23:40 Uhr MDR