Heißzeiten und Dürrerekorde

Notstand in den Städten

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der nächste Hitzesommer steht vor der Tür. Dabei gab es schon im letzten Jahr die höchste Temperatur in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: 42,6 Grad Celsius. Seit Jahren steigt die Zahl der heißen Tage und vor allem der sogenannten tropischen Nächte. Vor allem Städte werden dann zu Hitzeinseln. Bis zu 12 Grad heißer wird es in den Städten im Vergleich zum Umland. Für die Bewohner hat das Folgen: Straßen, Wände und Dächer speichern tagsüber Wärme und strahlen sie nachts über Stunden ab. Es wird nicht mehr richtig kühl.


Wie wappnen sich mitteldeutsche Städte und Kommunen gegen Hitze- und Dürreperioden?
Der nächste Hitzesommer steht vor der Tür. Dabei gab es schon im letzten Jahr die höchste Temperatur in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: 42,6 Grad Celsius. Seit Jahren steigt die Zahl der heißen Tage und vor allem der sogenannten tropischen Nächte. Vor allem Städte werden dann zu Hitzeinseln. Bis zu 12 Grad heißer wird es in den Städten im Vergleich zum Umland. Für die Bewohner hat das Folgen: Straßen, Wände und Dächer speichern tagsüber Wärme und strahlen sie nachts über Stunden ab. Es wird nicht mehr richtig kühl. Hinzu kommen hunderttausende Autos, die stellenweise mehrere hundert Grad Celsius heiß werden und wie rollende Heizungen die Umgebung erhitzen.

Wie wappnen sich Städte und Kommunen gegen Hitze- und Dürreperioden? Leipzig und Jena rufen beispielsweise den Klimanotstand aus, Magdeburg will bis 2035 eine CO2-neutrale Umweltbilanz vorweisen. Doch was steckt hinter den Hitzeaktionsplänen? Inzwischen schafft man Trinkwasserbrunnen an, ersetzt Mauern durch Hecken und begrünt Bushaltestellen. Doch Umweltschützer kritisieren, das sei nur Symbolpolitik. Sie fordern konsequentere Maßnahmen: "Faktisch passiert wenig und Zuständigkeiten werden hin- und hergeschoben", sagt Frederike Lägel vom Leipziger Umweltbund "Ökolöwe".

Gleichzeitig ist Sachsen-Anhalt das trockenste Land in Deutschland. Denn neben der Hitze plagt die Kommunen die zunehmende Trockenheit, durch die jährlich tausende Stadtbäume sterben. Wissenschaftlerin Sonja Knapp vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung forscht daher nach Bäumen, die diesen Bedingungen gewachsen sind. Denn Linde, Ahorn und Platane kommen mit der Klimakrise nicht gut zurecht. Viele von ihnen verkümmern oder sind bereits abgestorben. Einfach Bäume aus dem Süden zu importieren ist keine Lösung, immerhin müssen sie auch kalte Wintertage überstehen. Auch eine sinnvolle Parkraumbewirtschaftung müsste umgesetzt werden. Dort wo Fahrzeuge regelmäßig teilweise oder ganz auf Grünstreifen parken, verbrennt durch die enorme Unterbodenhitze die komplette Vegetation. Übrig bleibt trockener unfruchtbarer Sand.

In Erfurt werden Bewohner inzwischen im richtigen Umgang mit der Hitze geschult und in Magdeburg kämpft Stadtarchitekt Matthias Lerm für mehr Grün in der Stadt. Eine Region bereitet sich vor. "exakt - Die Story" fragt nach, wie man durch geschicktes Bauen Hitze und Trockenheit trotzen kann.
Film von Claudia Euen aus der Reihe "Exakt - Die Story"

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 15.08.2020 um 01:20 Uhr auf tagesschau24.

15.08.2020
01:20
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Umweltfragen/Klima, Urbanes Leben
Alternative Ausstrahlungstermine:
15.08.2020 01:20 Uhr tagesschau24