Abenteuer Mensch - Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden

Aus der Reihe "Der Osten - Entdecke wo du lebst"

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Gläsernen Figuren - sie waren einst eine Sensation und vor allem Anschauungsmaterial. Hergestellt wurden sie seit den dreißiger Jahren in den Werkstätten im Deutschen Hygienemuseum Dresden. Jetzt sind sie ein Forschungsprojekt: "Anders als ihr Name vermuten lässt, sind die Figuren nicht aus Glas, sondern aus Celluloseacetat", erzählt Maria Lörzel. Das Cellon aber altere sichtbar. Es schrumpfe und tropfe. Und so kümmert sich die Restauratorin jetzt um den Erhalt der alten fragilen Körper. Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden birgt viele solcher Geschichten um besondere Exponate.


Die Gläsernen Figuren - sie waren einst eine Sensation und vor allem Anschauungsmaterial. Hergestellt wurden sie seit den dreißiger Jahren in den Werkstätten im Deutschen Hygienemuseum Dresden. Jetzt sind sie ein Forschungsprojekt: "Anders als ihr Name vermuten lässt, sind die Figuren nicht aus Glas, sondern aus Celluloseacetat", erzählt Maria Lörzel. Das Cellon aber altere sichtbar. Es schrumpfe und tropfe. Und so kümmert sich die Restauratorin jetzt um den Erhalt der alten fragilen Körper.

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden birgt viele solcher Geschichten um besondere Exponate. Das Anatomische Wachsmodell-Kabinett mitsamt "Schwertschlucker" und "Schneewittchen" lagerte jahrzehntelang in einer roten Holzhütte in Finnland bei zwei Zirkusartisten, bevor sie nach Dresden zurückkehrten. Sammlungsleiterin Susanne Roeßiger erinnert sich noch lebhaft daran, als sie diese Figuren das erste Mal sah: "Jahrelang war ich mir sicher, dass diese historischen Wachsfiguren zerstört, verbrannt, verloren waren. Und dann stehe ich davor, das war sehr ergreifend."

Angefangen hat alles mit der I. Internationalen Hygiene-Ausstellung im Jahr 1911. Über fünf Millionen Menschen wollten damals die Exposition sehen. Kurz danach gründete sich auf Initiative des wohlhabenden Pharmazeuten Karl August Lingner das Deutsche Hygiene-Museum. Als 1930 das Gebäude eröffnet wurde, war das Museum schon längst in aller Munde - mit seinen spektakulären Wanderausstellungen und neuartigen Lehrmitteln.

"Gesundheit war damals das große Thema", meint der Direktor des Hauses, Klaus Vogel. Er sagt aber auch, dass der Schritt von einem gesunden Körper bis hin zur Rassenhygiene nicht weit gewesen sei. "Dieses Kapitel gehört leider auch zu unserem Haus. Bilder von Ausstellungen wie 'Blut und Boden' ertrage ich nur schwer."

Heute gilt das Deutsche Hygiene-Museum Dresden als eines der populärsten im Freistaat Sachsen und versteht sich als Universalmuseum vom Menschen. Rund 280 000 Besucher im Jahr wollen sie sehen - die spannenden Ausstellungen und natürlich auch die gläsernen Figuren.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 03.08.2020 um 01:55 Uhr auf MDR.

03.08.2020
01:55
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: ja
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Gesundheit/Medizin, Freizeit/Hobby
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.08.2020 01:55 Uhr MDR
02.08.2020 15:30 Uhr MDR
29.07.2020 01:45 Uhr MDR
28.07.2020 21:00 Uhr MDR