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Film von Thomas G. Becker und Michael Houben

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Vor einem Jahr stürzte eine Boeing 737 MAX nach dem Start in Äthiopien ab. 157 Menschen starben. Nur vier Monate zuvor war in Indonesien ein baugleiches Flugzeug verunglückt und 189 Menschen starben. Als Ursache gilt bei beiden eine fehlerhafte Software, deren Existenz vor den Piloten geheim gehalten worden war. Doch wie konnte es dazu kommen? Die Autoren Thomas G. Becker und Michael Houben setzen ein Puzzle zusammen, dessen Gesamtbild aufzeigt, wie sehr sich Konstruktion und Zulassung von Verkehrsflugzeugen künftig ändern müssen um das Vertrauen der Passagiere in ihre Sicherheit zu erhalten und künftige Katastrophen zu verhindern.


Vor einem Jahr stürzte eine Boeing 737 MAX kurz nach dem Start in Äthiopien ab. 157 Menschen starben. Das neueste Modell des meistverkauften Verkehrsflugzeuges der Welt darf seither nicht mehr fliegen. Nur vier Monate zuvor war in Indonesien ein baugleiches Flugzeug verunglückt und 189 Menschen starben. Zwei Abstürze kurz hintereinander. Als Ursache gilt bei beiden eine fehlerhafte Software, deren Existenz vor den Piloten geheim gehalten worden war.

Millionen Menschen nutzen weltweit in normalen Zeiten täglich ein Flugzeug. Für den Flug in die Ferien oder zum Geschäftstermin. Jeder Passagier vertraut darauf, dass ein ausgeklügeltes System von Sicherheitsvorschriften und technischer Perfektion Flugzeuge zum sichersten Verkehrsmittel gemacht haben, bei dem tödliche Unfälle nicht unmöglich aber doch sehr unwahrscheinlich sind.
Der Film zeigt: Die Ursache der Abstürze war nur vordergründig ein Softwareversagen. Bei genauer Betrachtung war es ein Systemversagen.

Konstruktion und Zulassung eines Flugzeuges sind getrieben von kommerziellen Interessen, von Preisdruck und Renditestreben, bei dem tausende Ingenieure und Kaufleute des Herstellers gemeinsam mit Zulassungsbehörden dafür sorgen, dass einerseits maximale Sicherheit und gleichzeitig maximaler wirtschaftlicher Erfolg erreicht werden. Dabei stand zuletzt vor allem wirtschaftlicher Erfolg im Vordergrund.

Nicht nur Angehörige der Opfer der zwei Flugzeugabstürze klagen gegen Boeing. Auch die Piloten ziehen wegen erheblicher Einkommenseinbußen vor Gericht.

Ehemalige Boeing-Mitarbeiter und Piloten schildern ihre Erfahrungen. Dabei wird deutlich, warum die Stilllegung (das Grounding) der 737 Max so viel länger dauert, als ursprünglich gedacht, wie sehr die Arbeit der Ingenieure durch wirtschaftliche Vorgaben korrumpiert wurde.

Vor allem aber - das dieses Problem nicht auf einen einzelnen, nun im Fokus stehenden Flugzeugtyp beschränkt ist. Auch andere Modelle des jahrzehntelang größten Flugzeugherstellers der Welt werden sich, laut Aussagen von am Bau Beteiligten, mit hoher Wahrscheinlichkeit noch als Problemfall erweisen. Der Kampf um die Wiederzulassung der Boeing 737 MAX ist mindestens so brisant wie die Erstzulassung der Maschine. Für Boeing ist er existenziell.

Die Autoren Thomas G. Becker und Michael Houben setzen ein Puzzle zusammen, dessen Gesamtbild aufzeigt, wie sehr sich Konstruktion und Zulassung von Verkehrsflugzeugen künftig ändern müssen um das Vertrauen der Passagiere in ihre Sicherheit zu erhalten und künftige Katastrophen zu verhindern.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 03.07.2020 um 20:45 Uhr auf tagesschau24.

03.07.2020
20:45
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1593801900
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Verkehr/Mobilität, Technik, Recht/Justiz
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.07.2020 20:45 Uhr tagesschau24