I can't breathe - Unruhen in den USA

Ein Film von Cécilia Marchat

Am 25. Mai 2020 kam der Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben. Sein Tod löste eine Welle von Protesten in Hunderten von amerikanischen Städten aus. Es ist die Wut über den fortwährenden Rassismus, der sich nicht allein in Polizeigewalt widerspiegelt.

Die Covid-Pandemie hat die Vereinigten Staaten besonders hart getroffen. Ein Drittel aller Fälle weltweit sind dort zu verzeichnen, darunter überproportional viele Afroamerikaner. Im Zuge der Krise und des Lockdowns haben viele zudem ihre Arbeit verloren.


Am 25. Mai 2020 kam der Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben. Sein Tod löste eine Welle von Protesten in Hunderten von amerikanischen Städten aus. Es ist die Wut über den fortwährenden Rassismus, der sich nicht allein in Polizeigewalt widerspiegelt.

Die Covid-Pandemie hat die Vereinigten Staaten besonders hart getroffen. Ein Drittel aller Fälle weltweit sind dort zu verzeichnen, darunter überproportional viele Afroamerikaner. Im Zuge der Krise und des Lockdowns haben viele zudem ihre Arbeit verloren.

Mehr als 40 Millionen Arbeitslose meldet das Land. US-Präsident Donald Trump war 2016 unter anderem mit dem Versprechen angetreten, binnen zehn Jahren 25 Millionen Jobs zu schaffen. Während das Virus weiterhin wütet und sich die Straßen mit aufgebrachten Bürgern füllen, setzt Trump unbeirrt auf seine Wiederwahl. Am 3. November findet die nächste Präsidentschaftswahl statt, spätestens dann steht eine historische Entscheidung an.

Im Videotagebuch "Unruhen in den USA" kommen US-Bürger zu Wort, die die neusten Proteste in ihren Heimatstädten hautnah miterlebt haben. Ob in Minneapolis, Chicago oder New York, sie alle berichten über das, was sie in den letzten Tagen gesehen haben: die Plünderung eines Microsoft-Ladens an der Fifth Avenue, das Brennen einer Polizeistation in Minneapolis oder riesige Flashmobs am Daley Plaza in Chicago.

Es sind schockierende Aufnahmen von zerstörten Straßenzügen, aber auch Momente friedlicher Demonstrationen, Märsche von Menschen, die die soziale Ungleichheit im Land anprangern. Die Augenzeugen erzählen von ihrem Amerika, wie sie die Situation erleben und was sie von der nächsten Wahl erwarten - damit liefern sie eine ganz persönliche Antwort auf die Frage, was aus diesem Land geworden ist.

Karl Kroll kommt aus dem US-Bundestaat Minnesota und betreibt einen YouTube-Kanal über das Radfahren. Seit drei Jahren radelt er mit seinem Fahrrad um die Welt. Bis vor kurzem war er in Costa Rica unterwegs, aufgrund der Covid-Pandemie musste er seine Reise abbrechen. Jetzt sitzt er zuhause in Minneapolis fest. Als die ersten Demonstrationen nach George Floyds Tod vor seiner Haustür starteten, packte er seine Kamera aus und filmte. Was er sah? Neben Ansammlungen von wütenden Mitbürgern vor allem Rauch und Scherben - abgebrannte Häuser, eingeschlagene Schaufenster. Seine Aufnahmen zeigen den Ursprungsort der Proteste als ein einziges Schlachtfeld.

James Spencer ist Videoblogger und streamt die Proteste in Chicago live auf seinem YouTube-Kanal. Er ist als Sohn eines Afroamerikaners in der Großstadt aufgewachsen und liebt sein Land über alles. Direkte Diskriminierungen hat er aufgrund seiner Hautfarbe nicht erlebt, die Proteste begleitet er mit seiner Kamera in der Rolle des Beobachters. James hat mehrere Jahre im Ausland gelebt: in Südkorea als Englischlehrer, in Australien als Backpacker. Doch so intensive Situationen, wie zuletzt in seiner Heimatstadt hat er noch nie gesehen.

Um ihren "American Dream" zu leben, ist die aus Alabama stammende Arye Harmony nach New York gezogen. Aryes großer Traum ist eine internationale Karriere als Sängerin. Von der New Yorker Clubszene hat sie immer geträumt, einen Fuß in die Tür hat sie bereits bekommen. Eine erste Platte wurde veröffentlicht. Doch jetzt hat sich ihr Alltag verändert: das Singen von Popsongs ist in den Hintergrund geraten, das Protestieren für soziale Gerechtigkeit in den Vordergrund. Nahezu jeden Tag geht sie auf die Straße und demonstriert.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 03.07.2020 um 03:45 Uhr auf phoenix.

03.07.2020
03:45
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1593740700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, USA, Politik, Recht/Justiz, Rechtsextremismus
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.07.2020 17:15 Uhr phoenix
03.07.2020 03:45 Uhr phoenix