Glaub nicht die Erde sei tot

Dokumentarfilm Frankreich 2018

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

"Glaub nicht die Erde sei tot" fußt auf einem Fotoprojekt, das von 2010 bis 2016 an einer Pariser Mittelschule durchgeführt wurde und vom Gedankengut des aus Martinique stammenden Schriftstellers und Politikers Aimé Césaire inspiriert ist. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten Dokumente aus dem Archiv, die die Debatte um die Entkolonialisierung im 20. Jahrhundert thematisieren. Das Archivmaterial zeigt: Schon damals richtete sich der Kampf gegen den Kolonialismus auch gegen die Ausbeutung natürlicher Ressourcen.
Die Dokumentation beleuchtet die ökologische und politische Realität Martiniques und begleitet Landwirtinnen und Landwirte, einen Ethnopharmakologen und eine Kräuterkundlerin, die mit traditioneller Pflanzenmedizin arbeitet. Ganze Gebiete sind weiträumig mit dem Pflanzenschutzmittel Chlordecon verseucht. Über 20 Jahre lang wurde das unter Krebsverdacht stehende Pestizid von Nachkommen der ersten sklavenhaltenden Siedler eingesetzt, um die zur Ausfuhr bestimmten Bananen zu schützen. Die Folgen belasten bis heute die Bevölkerung.
Der Umweltingenieur Malcom Ferdinand untersucht diesen Zusammenhang von Kolonialismus und Ökologie: In seinem Essay "Une écologie décoloniale" beschreibt er, inwieweit die Gesellschaft dem Menschen eine toxische Lebensweise auferlegt. Die Protagonisten des Dokumentarfilms erforschen alternative Anbaumethoden, um der Umweltzerstörung überlieferte Praktiken und anzestrales Wissen entgegenzusetzen.
"Glaub nicht die Erde sei tot" hatte internationale Premiere auf der IDFA 2019 und wurde außerdem für das Festival Cinéma du Réel in Paris selektiert.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 04.05.2020 um 23:45 Uhr auf arte.

04.05.2020
23:45
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
04.05.2020 23:45 Uhr arte
04.05.2020 23:40 Uhr arte