Überall war Tod

Vom Leiden und Sterben im KZ Flossenbürg

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Dokumentation zeichnet die Geschichte dieses Konzentrationslagers nach, das Jahrzehnte lang vergessen war. Und der Film gibt den Überlebenden des Terrors eine Stimme.


"Ich habe Flossenbürg verlassen, aber Flossenbürg hat mich nie mehr verlassen", sagt Jack Terry. Als der jüdische Junge aus Polen 1945 hier befreit wurde, war er 15 Jahre alt und wog 34 Kilo.
Überall war Tod: Im Steinbruch, in den Baracken, auf dem Appellplatz, in der Krankenstation. Häftlinge wurden zu Tode gequält, geprügelt, erhängt, erschossen. "Vernichtung durch Arbeit" war das "Motto" des KZ-Flossenbürg. Der Granit ist der Grund, warum die SS 1938 in dem oberpfälzischen Ort ein Konzentrationslager errichtet. Häftlinge müssen in den Steinbrüchen unter furchtbaren Bedingungen als billige Arbeitssklaven Granit für die geplanten Prachtbauten des NS-Staates gewinnen.
Später wird das KZ Flossenbürg zu einem wichtigen Rüstungsstandort. Ab1943 produziert hier die Firma Messerschmitt Flugzeuge. Das KZ wird zudem die Zentrale eines weitverzweigten Systems von Außenlagern. In den beiden größten, in Hersbruck und in Leitmeritz, arbeiten, leiden und sterben ebenfalls Tausende für absurde Rüstungsprojekte des untergehenden Reiches.
Als die Lager im Osten evakuiert werden und Transporte auch Flossenbürg erreichen, drängen sich 15.000 Menschen unter katastrophalen Umständen in einem Lager, das für 3000 Häftlinge geplant war. Das tragischste Kapitel von Flossenbürg sind schließlich die Todesmärsche. Wegen der heranrückenden US-Armee werden die Häftlinge in Richtung Dachau getrieben. 7000 Gefangene sterben - Tage, oft nur Stunden vor der Befreiung.
Die Dokumentation "Überall war Tod - Vom Leiden und Sterben im KZ Flossenbürg" zeichnet die Geschichte des Lagers nach, das Jahrzehnte lang vergessen war. Und der Film gibt den Überlebenden des Terrors eine Stimme. Sie berichten von ihren grauenvollen Erfahrungen im KZ Flossenbürg, von ihrem tagtäglichen Überlebenskampf. Sie erinnern sich, was sie am Leben gehalten hat, obwohl sie schon mehr tot als lebendig waren. "Ich wurde nicht befreit, ich habe mich selbst befreit", sagt der Italiener Vittore Bocchetta, dem es gelungen war, auf dem Todesmarsch zu fliehen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 25.04.2020 um 20:15 Uhr auf ARD alpha.

25.04.2020
20:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1587838500
Schlagwörter:Geschichte, NS-Zeit und Folgen
Alternative Ausstrahlungstermine:
25.04.2020 20:15 Uhr ARD alpha
28.01.2016 03:45 Uhr BR
27.01.2016 22:00 Uhr BR