Katastrophenschutz am Limit

Wie gut ist Deutschland aufgestellt?

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der Katastrophenschutz soll die Bevölkerung bestmöglich schützen. In der aktuellen Krise zeigen sich die Mängel im System: zu wenig Desinfektionsmittel oder Masken, zu späte Vorbereitung. Auch die Zuständigkeit verursacht Probleme. Für den Schutz vor Naturkatastrophen sind die Bundesländer zuständig. Die Hilfe wird überwiegend von Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk oder den Freiwilligen Feuerwehren geleistet.


Der Katastrophenschutz soll die Bevölkerung bestmöglich schützen. In der aktuellen Krise zeigen sich die Mängel im System: zu wenig Desinfektionsmittel oder Masken, zu späte Vorbereitung.

Auch die Zuständigkeit verursacht Probleme. Für den Schutz vor Naturkatastrophen sind die Bundesländer zuständig. Die Hilfe wird überwiegend von Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk oder den Freiwilligen Feuerwehren geleistet.

Sie alle unterstützen im Ernstfall durch Equipment, Personal und Know-how. Bei der aktuellen Bekämpfung des Coronavirus koordinieren beispielsweise DRK-Mitarbeiter in Mechernich eine Durchfahr-Teststation für potenzielle Infizierte in einem stillgelegten Schnellrestaurant mit Autoschalter. Auch bei der Verteilung von Medikamenten, Schutzausrüstung und Notbetten hilft das DRK. Doch auf eine Pandemie, wie die aktuelle Krise, sind die Organisationen nicht vorbereitet. Die Folge: zu wenig Beatmungsgeräte, Notfallbetten und Schutzausrüstung.

Prof. Dr. Uwe Janssens ist Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Er kritisiert, dass diese Situation vermeidbar gewesen wäre. Der Bundesregierung und den Landesregierungen hat seit Ende 2012 eine Risikoanalyse zu einer Pandemie durch ein modifiziertes SARS-Virus vorgelegen. Das federführende Robert-Koch-Institut beschreibt darin die Folgen einer Pandemie-Krise, die denen der aktuellen Corona-Krise erschreckend ähnlich sind: Überlastung des Gesundheitssystems, Ausgangsbeschränkungen für die Bevölkerung, viele Tote. Passiert sei jedoch, laut Professor Janssens, viel zu wenig.

Auch der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter, bestätigt im Interview mit "ZDFzoom": "Die Friedensdividende haben wir nach dem Kalten Krieg alle gerne einkassiert. Aber natürlich merken wir heute in einer Krise, dass uns einfach Infrastruktur fehlt, Ausstattung fehlt, Medikamente fehlen."

Wie sich die fehlende Vorbereitung auswirkt, werden die nächsten Wochen zeigen, denn in einem Punkt sind sich die Experten einig: Der Höhepunkt der Krise steht uns noch bevor.

Das Reporter-Team rund um Oliver Koytek spricht mit Experten, Helfern und Politikern, um eine Antwort auf die Frage zu erhalten: Wie gut ist Deutschland in der Krise aufgestellt? Film von Oliver Koytek, Maren Boje, Jochen Schulze

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 08.04.2020 um 09:30 Uhr auf phoenix.

08.04.2020
09:30
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1586331000
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Coronavirus, Gesundheit/Medizin, Politik, Wissenschaft/Forschung
Alternative Ausstrahlungstermine:
08.04.2020 09:30 Uhr phoenix
06.04.2020 10:30 Uhr phoenix