Allergien auf dem Vormarsch
Film von Antje Büll
Die Allergien in Deutschland nehmen von Jahr zu Jahr zu - besonders Heuschnupfen und Asthma. Fast jeder Vierte leidet hierzulande im Laufe seines Lebens an Atemwegsallergien. Es gibt nicht nur mehr Allergien, sondern die Erkrankungen dauern auch länger und sind heftiger. "45 Min" will wissen: Welchen Einfluss hat die Umwelt auf die Zunahme der Allergien?
Die Zahl der Menschen in Deutschland, die unter Allergien leiden, nimmt von Jahr zu Jahr zu, besonders was Heuschnupfen und Asthma betrifft. Fast jeder Vierte leidet hierzulande im Laufe seines Lebens an Atemwegsallergien. Es gibt nicht nur mehr unterschiedliche Allergien, die Erkrankungen dauern auch länger und sind heftiger.
"45 Min" will wissen: Welchen Einfluss hat die Umwelt auf die Zunahme der Allergien?
Pollen werden offenbar umso aggressiver, je mehr Stickoxide in der Luft sind und wenn die Ozonwerte steigen. Straßenverkehr und Klimawandel verstärken Heuschnupfen, ist die These von Wissenschaftlern. Birken gelten neben Gräsern als Hauptallergene für die Atemwege.
Birkenpollen zählen für die Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann zu den Hauptursachen der ansteigenden Allergien. Zusammen mit ihren Studenten sammelt sie Birkenpollen in der freien Natur und an viel befahrenen Straßen, um sie zu testen. In einer einzigartigen Klimakammer beobachtet sie ein kleines Birkenwäldchen, das sie verschiedenen Umwelteinflüssen aussetzt. So dokumentiert sie die Wirkung von Kohlendioxid, Stickoxiden, Feinstaub und Ozon auf die Pollen und den menschlichen Körper.
Wer seinen Heuschnupfen nicht oder falsch behandelt, muss im schlimmsten Falle damit rechnen, an Asthma zu erkranken. In der Medizin hinkt Deutschland hinterher, was Prävention und Behandlung von Allergien betrifft. So fordert der Leiter vom Allergie-Centrum-Charité in Berlin Professor Torsten Zuberbier einen sofortigen Aktionsplan: "Wir müssen der Prävention und Behandlung von Allergien genauso viel Aufmerksamkeit schenken, wie den Herz-Kreislauf-Erkrankungen." Eine Möglichkeit sei die Früherkennung im Rahmen der Schuleingangstests und die Fortbildung von Ärzten und Patienten.
Finnland setzt seit zehn Jahren auf Fortbildung und Prävention, mit Erfolg. Dort gehen die Zahlen der allergiebedingten Atemwegserkrankungen zurück. Autorin Antje Büll ist nach Helsinki gereist, um zu zeigen, warum die Finnen in Sachen Allergiebehandlung Vorbild für Deutschland sein sollten. Aus der Reihe "45 Min"
Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 06.04.2020 um 09:15 Uhr auf tagesschau24.
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