Beuteland - Die Millionengeschäfte krimineller Clans

Film von René Althammer und Olaf Sundermeyer

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Eine Kleingartenanlage mitten in Berlin. Eine Angehörige des Remmo-Clans hat hier Lebensträume vernichtet. Die Kleingärtner wollten ihre Pachtgrundstücke kaufen, wurden aber überboten. Die neue Eigentümerin der Kleingartenanlage lebt im Libanon. Es ist nicht die einzige Immobilie, die sie erworben hat. _ Clans funktionieren wie Wirtschaftsunternehmen Der Film zeigt, arabische Clans sind nicht nur national, sondern international vernetzt. Sie funktionieren wie Wirtschaftsunternehmen. Gelder werden da angelegt, wo sie sicher sind und Gewinne erwartet werden. Das gilt auch für kriminell erwirtschaftetes Vermögen.


Eine Kleingartenanlage mitten in Berlin. Eine Angehörige des Remmo-Clans hat hier Lebensträume vernichtet. Die Kleingärtner wollten ihre Pachtgrundstücke kaufen, wurden aber überboten. Die neue Eigentümerin der Kleingartenanlage lebt im Libanon. Es ist nicht die einzige Immobilie, die sie erworben hat.

Der Film zeigt, arabische Clans sind nicht nur national, sondern international vernetzt. Sie funktionieren wie Wirtschaftsunternehmen. Gelder werden da angelegt, wo sie sicher sind und Gewinne erwartet werden. Das gilt auch für kriminell erwirtschaftetes Vermögen. Es wird in den legalen Wirtschaftskreislauf eingebracht. Der deutsche Immobilienmarkt bietet dafür beste Möglichkeiten. Die Berliner Oberstaatsanwältin Petra Leister ermittelt seit Jahren gegen kriminelle Clans in der Hauptstadt. Sie stellt fest, dass es schon seit geraumer Zeit "zu Firmengründungen gekommen ist" und dass die Ermittler immer wieder auf Immobilien stoßen, die den Clans zuzuordnen sind.

Öffentlichkeitswirksame Razzien in Shisha-Bars, die vorübergehende Beschlagnahme von Luxusautos - die Politik der "Nadelstiche" ändert daran nur wenig. Allein die Mieteinnahmen aus Immobilienbesitz sichern den Clans oft ihre Existenzgrundlage und den Zusammenhalt. Nordrhein-Westfalen ist dabei einer der Schwerpunkte krimineller Familienbanden. Von deutschlandweit 27 Ermittlungsverfahren gegen Clans im Rahmen Organisierter Kriminalität wurden im vergangenen Jahr allein 17 in NRW geführt.

Bislang liegt das Augenmerk der Öffentlichkeit vor allem auf den kriminellen Alt-Clans, doch nun könnte sich die Geschichte wiederholen. Die Polizei hat inzwischen Erkenntnisse, dass ein krimineller Teil der syrischen und irakischen Zuwanderer in Geschäftsfelder der Alt-Clans drängt und es zu Auseinandersetzungen kommt. Was beide Gruppen verbindet, sind Familie, Herkunft, Sprache. Noch ist der Anteil der Tatverdächtigen aus diesem Bereich gering, aber im aktuellen Lagebild des Bundeskriminalamtes zur Organisierten Kriminalität heißt es: "Die nunmehr bekannte Auswirkung der Zuwanderung auf die OK gilt es dennoch weiter zu beobachten und die Bildung neuer bzw. die Verfestigung etablierter OK-Strukturen zu verhindern." Einige kri-minelle Zuwanderer sind im Rauschgifthandel, in der Schleusungskriminalität sowie bei Steuer- und Zolldelikten aktiv. Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Bundes deutscher Kriminalbeamter, sagt: "Natürlich ist es so, dass wir Sorge haben, dass sich ähnliche Effekte bilden wie das in der Vergangenheit bei der Zuwanderung der sogenannten M-Kurden hier war."

"Die Story" begibt sich auf die Spur des Geldes, das die Basis der kriminellen Familienbanden bildet. So zeigt der Film, wie sie Gesetzeslücken gezielt ausnutzen und damit in die Schwachstellen des Staates stoßen. Die Autoren berichten, wie leicht Notare, Banken und Behörden es den Tätern machen, indem Geldwäsche und Steuerhinterziehung nicht konsequent angezeigt und verfolgt werden. Beschlagnahmungen zeigen zwar Wirkung, aber viele Straftaten können kaum verfolgt werden. Oft fehlt es an Zeugen. Ein-schüchterungen und Bedrohungen lassen viele Opfer schweigen. Doch der Staat bündelt seine Kräfte. Nicht nur die Landeskriminalämter, sondern auch das Bundeskriminalamt ist in den Kampf gegen die Clankriminalität eingestiegen. Aus der Reihe "Die Story"

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 30.03.2020 um 01:15 Uhr auf tagesschau24.

30.03.2020
01:15
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1585523700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Recht/Justiz
Alternative Ausstrahlungstermine:
30.03.2020 01:15 Uhr tagesschau24
29.03.2020 20:15 Uhr tagesschau24
03.03.2020 21:15 Uhr RBB
03.03.2020 21:00 Uhr RBB
16.02.2020 13:15 Uhr tagesschau24
14.02.2020 21:17 Uhr tagesschau24
12.02.2020 22:10 Uhr WDR
25.11.2019 20:15 Uhr Das Erste