Seidenstraße 2.0 - Chinas Weg zur Weltspitze

Dokumentation Frankreich 2016

Die 2013 ins Leben gerufene Neue Seidenstraße ist eines der mit Abstand ehrgeizigsten Vorhaben des chinesischen Präsidenten. Xi Jinpings 10.000 Kilometer langes Auto- und Eisenbahnnetz soll innerhalb der nächsten Jahre China über Kasachstan und Russland mit Europa verbinden. Mit Kosten von rund 900 Milliarden US-Dollar ist es das größte Investitionsprogramm seit dem Marshallplan. Nicht nur Chinas "wildem Westen" soll damit die Entwicklung ermöglicht werden, auch weitere Länder in Zentralasien könnten von Chinas Megaprojekt profitieren. Doch welche Folgen haben Chinas geopolitische Ambitionen? Kann Russland die neue ...


Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist China als international wichtigste Exportnation nicht mehr von der Weltbühne wegzudenken. Doch angesichts zunehmender militärischer Spannungen im Chinesischen Meer und nordkoreanischer Drohgebärden wird die Erschließung alternativer Handelsrouten für China überlebenswichtig. Das Land richtet den Blick mit Nachdruck gen Westen, nach Mittelasien mit seinen vielen Ressourcen und nach Europa, das noch immer der wichtigste Handelspartner ist. Die Seidenstraße 2.0 soll auf über 10.000 Kilometern China über Kasachstan und Russland mit Europa verbinden. Der Bau der Straße mit parallel verlaufender Schienenverbindung beginnt schon heute in Chongqing, einer im Landesinneren gelegenen Megacity, die nur ein Beispiel für den Wirtschaftsboom der letzten 30 Jahre ist. Die hier hergestellten Produkte sollen in einigen Jahren problemlos bis zu den europäischen Kunden gelangen. Doch der Ausbau gilt nicht nur als Geschenk für Chinas Exporteure. Auch rurale Gebiete im Westen des Landes sollen von der neu installierten Infrastruktur profitieren, wie zum Beispiel die Provinz Xinjiang, die vom stetigen Wirtschaftswachstum der letzten Jahre nur wenig mitbekommen hat. Aber Chinas Ambitionen reichen weiter als seine Landesgrenzen. Die geplante Neue Seidenstraße führt auf dem Weg durch Kasachstan an reichen Erdölfeldern vorbei. Dort soll die Förderung gestärkt und somit Chinas steigender Energiebedarf gesichert werden. Und mit einer Verlängerung der Trasse bis an den Rand des Urals kann Peking bis nach Russland vorstoßen. Doch es ist nicht sicher, ob der einstige große Bruder die Ausweitung der chinesischen Machtsphäre bis nach Mittelasien und Europa mit Wohlwollen begegnen wird. In Form eines geopolitischen Roadmovies beleuchtet die Dokumentation den tiefgreifenden Wandel im eurasischen Machtgefüge. Und auch die Europäer werden früher oder später zu Chinas neuem "Soft-Imperialismus" Stellung beziehen müssen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 03.04.2020 um 10:50 Uhr auf arte.

03.04.2020
10:50
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24.03.2020 21:30 Uhr arte