Quelle: Pressebild (tvdirekt)

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Nastja und Julia sind als Lkw-Fahrerinnen in Russland echte Exotinnen. Denn angeblich schadet das Lkw-Fahren der Gesundheit und ist offiziell nur Männern erlaubt.

In ganz Russland gibt es nur knapp zwei Dutzend Frauen, die als Truckerinnen ihren Lebensunterhalt verdienen. Der Job gilt per Gesetz als zu gefährlich, um ihn von Frauen ausüben zu lassen. Dennoch setzen sich einige Russinnen über das Verbot hinweg.

So wie Nastja: Sie ist 34 Jahre alt und wohnt mit Ehemann Andrej und Tochter Viktoria in St. Petersburg. Seit zehn Jahren fährt sie Lkw. Die Strecken sind lang. Denn die Bezahlung hängt von den gefahrenen Kilometern ab. Im Schnitt verdient Nastja umgerechnet 1000 Euro pro Monat. Darauf ist sie stolz. Denn das ist deutlich mehr als der Durchschnittsverdienst in Russland.

Zugleich liebt Nastja die Abwechslung, die ihr der Beruf verschafft: "Wenn ich zwei Wochen zu Hause bin, wird es mir langweilig, und ich will wieder fahren." Wenn Nastja unterwegs ist, übernimmt ihr Mann die häusliche Rolle, versorgt das Kind und kümmert sich um den Haushalt.

Auch Julia fährt beruflich einen 15-Tonner. Dass Lkw-Fahrerinnen in Russland Exotinnen-Status haben, zieht für die 30-Jährige ganz praktische Konsequenzen nach sich. So muss sie, wenn sie auf einem Rasthof duschen möchte, alle Kabinen mieten, weil es keinen abgetrennten Sanitärbereich für Frauen gibt.

Aber auch die Bevölkerung begegnet den Truckerinnen mit einer Mischung aus Bewunderung und unverhohlener Skepsis.