Rituale der Welt (12/15)

Peru - Heilendes Wasser

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Überall auf der Welt haben Menschen Rituale, die sie verbinden und die ihrem Leben einen Sinn geben. Sie behandeln zentrale Themen wie Geburt, Erwachsenwerden und Tod. Von Papua-Neuguinea über Äthiopien bis nach Indien - die Anthropologin Anne-Sylvie Malbrancke, lädt in der Dokumentationsreihe dazu ein, einige der eindrucksvollsten Zeremonien unserer menschlichen Kultur mitzuerleben.
Anne-Sylvie Malbrancke macht sich auf den Weg einer jungen Peruanerin, die sie an der Grenze zwischen Peru und Ecuador trifft. Wie sie pilgern jedes Jahr Zehntausende zu den heiligen Lagunen der Huaringas, um dort an einem Heilungsritual teilzunehmen.


In den Anden, an der Grenze zwischen Peru und Ecuador, sollen manche Orte eine Seele haben. Seit über 700 Jahren schöpfen die Schamanen ihre Heilkräfte aus den heiligen Lagunen der Huaringas. Anne-Sylvie Malbrancke trifft Jenny, eine junge Peruanerin, die quer durchs Land gereist ist und einen Großteil ihrer Ersparnisse ausgegeben hat, damit die heiligen Seen sie wieder gesundmachen. Das Ritual, in das sie so große Hoffnungen setzt, wird weit oben in den Bergen abgehalten und von Oscar Herrera angeleitet.
Er ist einer der bekanntesten Curanderos der Region und entstammt einer alten Schamanenlinie. Er wird die Zeremonie führen, Kontakt mit den Kräften der Natur aufnehmen und versuchen, die junge Frau zu heilen. Jedes Jahr empfängt er etwa hundert Menschen wie Jenny. Die Objekte, die er dabei verwendet, kommen aus ganz unterschiedlichen Traditionen. Einige Symbole stammen von den Inkas, andere sind dem Christentum entlehnt. Die Zeremonie dauert eine Nacht.
Jenny bekommt zunächst ein halluzinogenes Getränk auf Basis des San-Pedro-Kaktus, um sich zu reinigen. Daraufhin stellt der Schamane ihr Fragen, um den Ursprung ihres Leidens zu verstehen. Am Morgen des folgenden Tages kommt der wichtigste Teil des Rituals: die allumfassende Reinigung. Sie geschieht im heiligen See auf 3.800 Meter Höhe. Die junge Frau taucht in das sechs Grad Celsius kalte Wasser, um sich von ihren negativen Energien zu befreien. Dem Glauben der Inka zufolge besteht die Natur aus fühlenden Wesen. Schamanen sind in dieser Tradition Weise, Therapeuten und Seher zugleich. Sie sind in der Lage, mit den Kräften der Natur zu kommunizieren, um die Lebenden zu heilen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 25.02.2020 um 03:35 Uhr auf arte.

25.02.2020
03:35
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1582598100
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Peru, Land/Leute
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