Napoleon Bonapartes Russland-Feldzug

Die Bjaresina

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Durch den Brand von Moskau hat die Grande Armée große Entbehrungen hinzunehmen, es fehlt an Unterkünften und Lebensmitteln. Napoleon hat keine andere Wahl, als den Rückzug anzutreten. Die ungeordneten Reihen der Grande Armée brechen gen Westen auf. Doch der harte russische Winter mit Schnee und arktischen Temperaturen unter minus 30 Grad Celsius trifft sie unvorbereitet. An der Bjaresina im heutigen Weißrussland kam es Ende November 1812 zur letzten großen Schlacht.


Durch den Brand von Moskau hat die Grande Armée große Entbehrungen hinzunehmen, es fehlt an Unterkünften und Lebensmitteln. Doch Napoleon hält Zar Alexander I. für einen Schwächling und glaubt weiter an seinen guten Stern. Er bleibt so lange in der Stadt, bis er schließlich den Tatsachen ins Auge sehen muss: Der Zar würde niemals kapitulieren.

Michail Kutusow, Generalfeldmarschall der russischen Armee, lehnt Verhandlungen über einen Waffenstillstand grundsätzlich ab. Napoleon hat keine andere Wahl, als den Rückzug anzutreten. Die ungeordneten Reihen der Grande Armée brechen gen Westen auf. Doch der harte russische Winter mit Schnee und arktischen Temperaturen unter minus 30 Grad Celsius trifft sie unvorbereitet. Den Pferden mangelt es an Heu, sie werden immer schwächer. Zuletzt werden die Tiere geschlachtet, um die hungernden Soldaten zu ernähren. Es ist ein schier endloser Leidensweg. Als das Pferdefleisch ausgeht, stillen die Soldaten ihren Hunger mit dem Fleisch toter Kameraden. Jeder ist sich selbst der Nächste. Und Gott stehe dem bei, der sich wie Sergent Bourgogne im Schneesturm verläuft und den Kosaken in die Hände fällt.

An der Bjaresina im heutigen Weißrussland kam es Ende November 1812 zur letzten großen Schlacht. Nach Napoleons taktischem Sieg über Kutusow stellt die Überquerung des Flusses den fatalen Höhepunkt des Rückzugs dar. Trotz der heldenhaften Leistungen der Pontoniere und Sappeure kommt es zu einer Katastrophe: Das dramatische Gedränge auf den Brücken führt zu unzähligen Opfer unter Zivilisten, Kranken und Verletzten, die in das Eiswasser stürzen oder am falschen Flussufer zurückbleiben.

Die Reste der Grande Armeé können sich bei großen Verlusten ans andere Ufer retten. Napoleon erfährt, dass ein gewisser General Claude-François Malet in Paris einen Putschversuch gegen ihn unternommen habe. Daraufhin lässt er seine Armee im Stich und reist mit General Caulaincourt im Schlitten zurück nach Frankreich. Die Memel, Ausgangspunkt des Feldzuges, erreichten im Dezember nur noch 20.000 halbverhungerte Gestalten. Der Sieg über Napoleon bildet die Grundlage eines identitätsstiftenden Patriotismus, der es Russland schließlich ermöglicht, sich dauerhaft als Großmacht zu etablieren. Film von Fabrice Hourlier und Marc Eisenchteter

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 16.02.2020 um 17:55 Uhr auf phoenix.

16.02.2020
17:55
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1581872100
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Geschichte, Frankreich, Russland
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.03.2022 03:10 Uhr Phoenix
21.03.2022 06:55 Uhr Phoenix
17.02.2020 03:55 Uhr phoenix
17.02.2020 03:00 Uhr phoenix
16.02.2020 17:55 Uhr phoenix
16.02.2020 17:00 Uhr phoenix
16.02.2020 06:10 Uhr phoenix
16.02.2020 05:15 Uhr phoenix
15.02.2020 21:10 Uhr phoenix
15.02.2020 20:15 Uhr phoenix