Die unglaubliche Reise der Familie Zid

Dokumentarfilm Österreich 2014

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Von 1929 bis 1931 durchquerte der wagemutige Fuhrwerksunternehmer Ludwig Zid mit einem Ford Modell A, Baujahr 1927, Südamerika für eine ungewöhnliche Werbekampagne des Automobilherstellers. Bei seiner spektakulären Tour bewältigte der Österreicher mit seiner Frau Luise, seinem kleinen Sohn Kurt und einem Mechaniker die argentinische Pampa, Andenpässe, Sümpfe und Regenwälder. Aufgezeichnet wurden die enormen Strapazen der Reise in Luise Zids Tagebuch, das sich bis heute liest wie ein Abenteuerroman.


Die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa brachte den Wiener Fuhrwerksunternehmer Ludwig Zid dazu, mit seiner Frau Luise und seinem zweijährigen Sohn Kurt nach Südamerika auszuwandern. Zu jener Zeit lief in der Motor City Detroit in den USA die Autoproduktion von Henry Ford auf Hochtouren. Das neue Ford A-Modell kam weltweit auf den Markt und brauchte auch in Südamerika noch eine zugkräftige Werbekampagne.

Der abenteuerlustige Ludwig Zid kam genau zur rechten Zeit: Mit seiner Idee einer Südamerikareise mit der ganzen Familie rannte er bei Ford offene Türen ein und bekam einen verlockenden Deal angeboten: Als Werbeträger für das A-Modell sollte er auf eine spektakuläre Expedition gehen. Von Südamerika bis nach Detroit in den USA sollte die Reise gehen, eine halsbrecherische Strecke von nahezu 20.000 Kilometern mit teils unwegsamen Pässen und schmalen Dschungelpfaden.

Mit seiner Autotour sollte der neue Wagen als Weltauto präsentiert werden: ein komfortables, modernes Auto, das Familien bisher ungeahnte Sicherheit und Zuverlässigkeit bieten konnte. Mit der Kampagne für das Ford A-Modell wollte das Imperium des Autoherstellers an die Erfolge des legendären T-Modells "Tin Lizzy" anknüpfen, das Henry Ford zu Weltruhm verholfen hatte.

Reich und berühmt wollte auch Ludwig Zid werden, dies würde ihm jedoch nur gelingen, wenn alle Mitglieder der Familie Zid und ihr Wagen die riskante Tour unbeschadet überstehen würden. Mit seinen 40 PS und einem geschätzten Durchschnittstempo auf Offroad-Pisten von 20 Stundenkilometern war das Gefährt dem Paar und ihrem Kleinkind fahrender Untersatz und Schlafplatz zugleich.

Aufgezeichnet wurden die enormen Strapazen der Reise in Luise Zids Tagebuch, das sich bis heute liest wie ein Abenteuerroman. Die reiseunerfahrene Familie gerät in zahlreiche Abenteuer, bei denen sie immer wieder um ihr Leben bangen muss. Der Film folgt der historischen Reiseroute und konfrontiert die Menschen am Weg mit Fotos und Tagebucheindrücken der Familie Zid.

"Der Einzige, der für mich etwas Vergleichbares gemacht hat, war Christoph Kolumbus", sagt Oscar Ortega aus Peru, "mit dem Unterschied, dass Kolumbus Pferde hatte, diese Familie aber war mit einem Auto unterwegs. Verrückt waren sie aber alle beide." Regisseur Gunnar Walther reist mit seinem Kamerateam die historische Reiseroute der Familie Zid anhand von Tagebucheintragungen detailgetreu nach. Von Argentinien über Peru, Kolumbien, Costa Rica, Mexiko bis nach Detroit, in den USA, wo die einzigartige Reise der Zids nach drei Jahren in Henry Fords Motor City endete. Der Dokumentarfilm zeichnet auch ein Bild vom heutigen Lateinamerika, abseits touristischer Pfade. Dabei trifft der Filmemacher auf Menschen, denen die Zids aus Österreich bis heute ein Begriff sind.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 12.02.2020 um 01:45 Uhr auf arte.

12.02.2020
01:45
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
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HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Argentinien, Porträt/Biografie, Geschichte, Peru, Kolumbien, Costa Rica, Mexiko, USA
Alternative Ausstrahlungstermine:
12.02.2020 01:45 Uhr arte
18.06.2018 22:30 Uhr 3sat
23.04.2017 23:45 Uhr arte