Abenteuer Museum

Museum der Geschichte der polnischen Juden, Warschau

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Ein Museum des Lebens und nicht des Todes will das Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau sein. 2016 mit dem Europäischen Museumspreis ausgezeichnet, macht es die Geschichte der Juden in Polen sinnlich erlebbar. Einst lebte hier die Hälfte der jüdischen Bevölkerung weltweit. "Der Holocaust war nicht der Anfang und nicht das Ende jüdischen Lebens", sagt die Kuratorin Barbara Kirshenblatt-Gimblett. Moderator Gustav Hofer erkundet das Museum und unternimmt mit seinem Gast, der polnischen Filmemacherin MaIgorzata Szumowska, Streifzüge durch Warschaus Kulturszene.


Ein noch nie dagewesenes Museum - das Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau - liegt im Herzen des jüdischen Warschaus, in der Gegend, aus der die Nazis während des Zweiten Weltkriegs das Warschauer Ghetto machten. Das junge Museum fungiert zugleich als Kultur- und Bildungszentrum mit einem kulturellen Programm an zeitgenössischen Ausstellungen, Filmen, Debatten, Workshops, Performances, Konzerten, Lesungen und als Plattform für Dialog und Austausch.
Die beeindruckende und ausgezeichnete Architektur des Finnen Rainer Mahlamäki steht im Dialog mit dem Denkmal und drückt die Symbolik des Museums als eines des Lebens aus. Die Kuratorin Barbara Kirshenblatt-Gimblett führt den Moderator Gustav Hofer durch das Museum, dessen Konzept es ist, das Leben anstatt den Holocaust in den Mittelpunkt zu stellen. Eine mit reichen Ornamenten verzierte Holzsynagoge wurde im Museum gebaut und zeigt die farbenfrohe Seite des jüdischen Lebens. Die Designer der Museumskleidungskollektion verwenden jüdische Symbole wie den Davidstern als Aufdrucke auf T-Shirts und Pullovern. Die Ausstellung des Archivs von geheimen Aufnahmen aus dem Ghetto vermittelt dagegen die beklemmende und beengte Atmosphäre des Lebens im Ghetto.
Neben den Eindrücken aus der Ausstellung begleitet die Dokumentation Gustav Hofer, der zusammen mit der polnischen Filmemacherin MaIgorzata Szumowska Warschaus Mahnmale, Kulturszene und die Erinnerungskultur erkundet. Die Regisseurin liebt mystischen Realismus und wurde unter anderem für ihren Film "Body" auf der Berlinale 2015 mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Die Dokumentation geht auf Spurensuche nach dem jüdischen Warschau und trifft Menschen, die eine Botschaft der Offenheit, von Polen als Land der multikulturellen Ethnien und Mischung mit Offenheit gegenüber Fremden, verbreiten möchten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 22.01.2020 um 03:00 Uhr auf arte.