Depeche Mode 101

Dokumentation Großbritannien / USA 1989

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Ihnen gelang, was zuvor nur Pink Floyd und den Rolling Stones geglückt war: Am 18. Juni 1988 spielte die britische Band Depeche Mode vor mehr als 80.000 Fans - für die Mitglieder bis heute ein aufwühlendes, unvergessenes Erlebnis. Dieses emotionsgeladene Konzert im völlig ausverkauften Rose Bowl Stadion in Pasadena, Kalifornien, bildete den vorläufigen Höhepunkt der Band und begründete ihren weltweiten Kultstatus. Regisseur D. A. Pennebaker begleitete Depeche Mode auf ihrer damaligen Tournee und filmte den fulminanten Auftritt.


An den 18. Juni 1988 erinnert sich Andrew Fletcher, Keyboarder der britischen Band Depeche Mode, als sei es erst gestern gewesen: "Es war eine der erstaunlichsten Tourneen, die ich je erlebt habe, und ein Wendepunkt für die alternative Musik in den USA. Dieses Konzert im Rose Bowl war das Erste, bei dem einem alternativen Radiosender der Ausverkauf einer großen Show gelang."

"Die Tournee und der Film waren unheimlich wichtig, gerade für die Art und Weise, wie die Band wahrgenommen wird", meint auch der kreative Kopf der Band, Martin Gore, "wir waren ja schon eine Weile nah am Durchbruch, gerade in Amerika. Bei der Tournee 1988 spielten wir zum ersten Mal in den ganz großen Stadien, und da hob die Band dann so richtig ab."

Und Frontmann Dave Gahan bestätigt: "Ich kann mich noch erinnern, wie ich nach diesem Konzert in der Garderobe saß und einfach losheulte. Es war alles so emotional."

Mit dem 101. und letzten Konzert ihrer "Music for the Masses"-Tournee schrieben Depeche Mode Musikgeschichte. Das Ereignis wurde vom bekannten Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker filmisch festgehalten und gelangte später in die Kinos - mit mäßigem Erfolg. Der Livemitschnitt "101" avanciert dagegen zum Klassiker. Pennebakers meisterhaft inszenierter Film erlaubt rare Einblicke in das Tourgeschehen und zeigt die ganz besondere Beziehung von Depeche Mode zu ihren Fans. Regisseur D. A. Pennebaker wurde mit seinem innovativen Bob-Dylan-Film "Don't Look Back" bekannt. Er filmte auch zahlreiche andere Rock- und Popgrößen wie Jimi Hendrix und John Lennon. Die Synthiepop-Band Depeche Mode porträtiert er offen und ungeschminkt in "101". "Es waren bis dato meine interessantesten und amüsantesten Dreharbeiten", so Pennebaker.

1979 gründen die drei Schulfreunde Martin Gore, Andrew Fletcher und Vince Clarke im englischen Basildon die Band Composition of Sound. Ihr Stil: elektronische Musik. Ein Jahr später stößt Dave Gahan dazu und übernimmt die Rolle des Sängers. Als neuen Bandnamen schlägt er den Titel eines französischen Modemagazins vor: Depeche Mode.

Im gleichen Jahr spielen Depeche Mode im Vorprogramm von Fad Gadget. Dort werden sie von Daniel Miller entdeckt. Miller nimmt die Band per Handschlag bei seinem neu gegründetem Label Mute unter Vertrag. Schon mit einer ihrer ersten Singles "Just Can't Get Enough" schaffen Depeche Mode 1981 einen Charterfolg und zugleich einen Klassiker der Popmusik. Nach dem ersten Album "Speak & Spell" verlässt Vince Clarke die Band. Martin Gore übernimmt die Aufgabe des Songwriters. Auf eine Anzeige im "Melody Maker" meldet sich Alan Wilder und wird neuer Keyboarder. 1983 revolutionieren Depeche Mode mit dem Album "Construction Time Again" die Musikwelt.

Erstmals verbindet eine Band erfolgreich die gerade aufkommende Samplingtechnik mit melodiöser Popmusik. Ein Jahr später gelingt ihnen mit "People Are People" aus dem Album "Some Great Reward" der internationale Durchbruch. Es folgen die erfolgreichen Alben "Black Celebration" (1986) und "Music for the Masses" (1987), in dessen Rahmen das spektakuläre 101. Konzert veranstaltet wurde.

1989 nehmen Depeche Mode die LP "Violator" auf. Mit mehr als sieben Millionen verkauften Exemplaren ist es das bisher erfolgreichste Album der Band. Die Singleauskopplung "Enjoy the Silence" wurde zu einem der erfolgreichsten Hits der Band.

Die folgenden 15 Jahre sind von musikalischer und persönlicher Neuorientierung, (Drogen-)Problemen und Soloprojekten der Musiker geprägt. Im Januar 2005 gehen Depeche Mode ins Studio, um zusammen mit dem Produzenten Ben Hillier neues Material einzuspielen. Im Herbst erscheint das elfte Studioalbum der Band: "Playing the Angel" stürmt in Deutschland die Spitze der Albumcharts. Anfang November geht das Trio auf Welttournee, die sie 2006 auch nach Deutschland führt, wo sie vor ausverkauften Hallen spielen.

2007 veröffentlicht Dave Gahan sein zweites Soloalbum "Hourglass". Auf eine Tour verzichtet er jedoch und macht damit den Weg frei für die Aufnahmen der Band für ein neues Album. Depeche Mode arbeiten von März bis Dezember 2008 an "Sounds of the Universe", das im Frühjahr 2009 veröffentlicht wird. Im Februar 2009 feierte die erste Singleauskopplung "Wrong" ihre Premiere bei der Echo-Verleihung in Berlin.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 24.01.2020 um 21:50 Uhr auf arte.

24.01.2020
21:50
Livestream
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, , Musikprogramm
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.01.2020 21:50 Uhr arte
08.08.2018 23:35 Uhr BR