Magie der Moore (2/2)
Bedrohtes Paradies
Das Moor ist voller Wunder und Rätsel. In den meterdicken Torfschichten sind gewaltige Kohlendioxidmengen gebunden. Europa ist nach Indonesien Vizeweltmeister bei der Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase aus der Zerstörung von Mooren. Immerhin werden viele abgetorfte Moore wieder vernässt, also renaturiert. Aber der Regenerationsprozess benötigt Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. In fünf Jahren Drehzeit ist mit dem Zweiteiler "Magie der Moore" eine Kollage dieses einzigartigen Lebensraums entstanden. Einmalige Verhaltensweisen von Tieren und Pflanzen wurden eingefangen.
Lediglich ein Prozent der Moore in Mitteleuropa sind noch intakt, wachsen, bilden Torf. In den Mooren sind gewaltige Kohlendioxid-Mengen gebunden, doch während Europa zum Wohl des Klimas die Glühbirne verbietet, bauen seine nördlichen Mitgliedstaaten neue Torfkraftwerke.
Die gigantischen Kohlenstoffdioxid-Speicher werden weiter trocken gelegt - auch in Deutschland. Nirgendwo debattieren Politik und Gesellschaft so leidenschaftlich über die Klimaerwärmung wie in Europa, allen voran die Deutschen. Dabei ist die EU, nach Indonesien, Spitzenreiter bei der Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase aus der Zerstörung von Mooren. Immerhin werden viele abgetorfte Moore wieder vernässt, also "renaturiert". Aber der Heilungsprozess benötigt Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte.
In fünf Jahren Drehzeit gelang eine Kollage teils schaurig düsterer, teils farbenfroher Bilder dieses einzigartigen Lebensraums. Mit neuester Kameratechnik und ausgefeilten Zeitlupen und Zeitraffern wurden einmalige Verhaltensweisen von Tieren und Pflanzen eingefangen. Neben bekannten Tieren wie Wölfen, die durch einen Pinselwald weißer Wollgrasbüschel schnüren, oder Kranichen, die im Bruchwald ihre Jungen aufziehen, begegnen auch Kreaturen, die so surreal aussehen, als stammten sie von einem anderen Stern. Nahaufnahmen zeigen grotesk wirkende Libellenlarven, die mit spitz bezahnten Schnappkiefern auf Beute lauern, oder Sonnentau-Pflanzen, die, im Zeitraffer gefilmt, ihre glitzernden Fallenblätter entrollen.
Der Einsatz hochmoderner Zeitlupenkameras macht den Flug des Hochmoorgelblings zum ästhetischen Hochgenuss. Kran-und Schlittenfahrten bringen Bewegung in urwüchsige Latschenkiefern, lassen eintauchen in teefarbene Schlenkentümpel. Flugaufnahmen zeigen Moore als urwüchsige Inseln inmitten einer gezähmten Kulturlandschaft.
Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 14.12.2019 um 14:25 Uhr auf HR.
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