Ungenügend! Wie der Lehrermangel unsere Grundschüler abhängt

Film von Brigitte Kleine

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der Lehrermangel wird in den nächsten Jahren dramatisch ansteigen. 2025 fehlen mindestens 26.000 Grundschullehrer. Ausgerechnet die Jüngsten leiden massiv unter dem Personalmangel, wenn es um die ersten Schritte in die Welt des Wissens geht. Ans Lehrerpult werden nun immer mehr Pensionäre, Studierende oder vermehrt Akademiker ohne jegliche pädagogische Ausbildung geschickt, sogenannte Quer- und Seiteneinsteiger. Lesen, Schreiben, Rechnen - erklärt von Leuten, die von Didaktik wenig oder keine Ahnung haben. Was bedeutet das für die Kinder, die Schulen und die Bildung in Deutschland? Hat die Politik versagt?


Der Lehrermangel wird in den nächsten Jahren dramatisch ansteigen. 2025 fehlen mindestens 26.000 Grundschullehrer. Ausgerechnet die Jüngsten leiden massiv unter dem Personalmangel, wenn es um die ersten Schritte in die Welt des Wissens geht.

Ans Lehrerpult werden nun immer mehr Pensionäre, Studierende oder vermehrt Akademiker ohne jegliche pädagogische Ausbildung geschickt, sogenannte Quer- und Seiteneinsteiger. Der Lehrerverband schätzt, dass schon jetzt etwa 40.000 Stellen mit ihnen besetzt sind. Lesen, Schreiben, Rechnen - erklärt von Leuten, die von Didaktik wenig oder keine Ahnung haben. Was bedeutet das für die Kinder, die Schulen und die Bildung in Deutschland? Hat die Politik versagt?

hr-Journalistin Petra Boberg startet einen Selbstversuch und unterrichtet mehrere Wochen an einer Grundschule in Wiesbaden: eine 1. Klasse und eine 4. Klasse, in Deutsch, Sachkunde und Musik. Sie selbst hat zwar Germanistik studiert, aber keine Ahnung, wie man Kindern Lesen und Schreiben beibringt. Eine Vorbereitung auf den neuen Job gibt es bisher in Hessen nicht. Wie geht das Kollegium mit der ungelernten Lehrerin um? Wie besteht sie den Alltag an einer Schule mit Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen? Wie reagieren die Kinder? Brigitte Kleine erlebt den täglichen Klassenkampf der ungelernten Lehrerin zwischen fliegenden Papierkügelchen, kippelnden Stühlen und verzweifeltem Kampf gegen den Lärmpegel.

Voll ausgebildete Grundschullehrer können sich ihren Arbeitsort aussuchen. Das ist in den seltensten Fällen eine sogenannte Brennpunktschule. Genau dort, wo die besten Lehrer gebraucht würden, unterrichten die meisten Quer- und Seiteneinsteiger. Bildungsforscher sprechen von einer gefährlichen Entprofessionalisierung. Was bedeutet das für die Bildungsgerechtigkeit?

Doch ungelerntes Personal spart auch Geld: Besonders die Seiteneinsteiger haben meist befristete Arbeitsverträge. Aber auch voll ausgebildete Grundschullehrer verdienen in manchen Bundesländern immer noch weniger als Gymnasiallehrer, und das, obwohl sie pädagogisch vor den größten Herausforderungen stehen: Inklusion, Integration, wachsende soziale Aufgaben. Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen stellt der Film die Frage: Was ist uns in Deutschland überhaupt ein Grundschulkind wert? Die Story im Ersten

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 19.11.2019 um 19:15 Uhr auf tagesschau24.

19.11.2019
19:15
Livestream
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Schule/Ausbildung, Ausbildung/Beruf
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