Birma - Der lange Kampf der Aung San Suu Kyi

Dokumentation Frankreich, Dänemark 2018

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der Dokumentarfilm gibt zum ersten Mal Einblicke in die höchsten Machtgefüge Myanmars. Die dänische Filmemacherin Karen Stokkendal Poulsen enthüllt, wie das Militär mit den demokratischen Mechanismen spielt und wie sich Aung San Suu Kyi - einst Ikone des Kampfes für Freiheit und Demokratie - durch ihr Schweigen zum Massenmord an den Rohingya immer mehr in Widersprüche verstrickt.


Als Aung San Suu Kyi 1991 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, galt sie als Galionsfigur der birmanischen Opposition. Die internationale Gemeinschaft verehrte in ihr die Verfechterin von Gewaltlosigkeit und Demokratie. Seit März 2016 führt Aung San Suu Kyi Myanmar, ein Land, das einen strategischen Platz in der Weltordnung einnimmt. Doch die UNO beschuldigt die "Dame von Rangun" der Untätigkeit angesichts der ethnischen Säuberungen, die die Armee an der muslimischen Minderheit der Rohingya verübt. Manche werfen ihr vor, sich zur Komplizin von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu machen. Aung San Suu Kyi, die noch vor kurzem einen Gandhi und Mandela ebenbürtigen Platz in der Geschichte beanspruchen konnte, verzichtete auf eine Stellungnahme vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Inzwischen kommen sogar unter ihren treusten Anhängern Zweifel auf. Ein amerikanischer Diplomat spricht von der "Arroganz der Macht", von einer Frau, die auf niemanden mehr hört und "wie in einer Blase lebt". Was, wenn die Wirklichkeit viel komplexer ist? Ist der demokratische Wandel nur eine Illusion? Und ist die Rohingya-Krise lediglich das Ergebnis einer riskanten großmaßstäblichen Pokerpartie zwischen nur scheinbar machtlosen Militärs und einer eleganten Dame mit einem Herzen aus Stein? Der Dokumentarfilm stellt erstmals die Aussagen von Hauptakteuren aus den beiden Lagern gegenüber, die sich seit über 20 Jahren einen erbarmungslosen Kampf liefern. In der Manier eines Polit-Thrillers gibt er schwindelerregende Einblicke in das Machtgetriebe der birmanischen Politik, wo die Grenzverläufe zwischen Gut und Böse unscharf sind, eine Tatsache die andere verschleiert und die Ereignisse zuweilen an eine griechische Tragödie erinnern. Der Dokumentarfilm der dänischen Regisseurin Karen Stokkendal Poulsen wurde 2019 für den internationalen Wettbewerb des CPH-DOX in Kopenhagen sowie beim Hot Docs in Toronto nominiert.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 22.10.2019 um 22:45 Uhr auf arte.

22.10.2019
22:45
Livestream
Audio-Format:stereo
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Audio-Beschreibung: nein
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HDTV: ja
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Alternative Ausstrahlungstermine:
10.12.2021 05:55 Uhr arte
22.10.2019 22:45 Uhr arte
22.10.2019 22:40 Uhr arte