Inseln der Zukunft

Madeira - Kampf um Wasser und Strom - Thema: Klimawandel - Die globale Herausforderung

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Auf der Insel Madeira macht man sich ein bisschen mehr Gedanken über Wasser und seine Kraft als in anderen Gegenden der Welt - und das schon seit langer Zeit. Bereits seit dem 15. Jahrhundert nutzen und perfektionieren die Madeirer ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem. Nach 600 Jahren wollen sie nun die Kraft des Wassers nutzen, um die Tür in eine grünere Zukunft aufzustoßen.


Auf der Atlantikinsel Madeira wollen Ingenieure einen Traum verwirklichen. Sie haben dort einen riesigen Speicher für Windenergie gebaut, um umweltfreundlichen Öko-Strom auch dann zu erzeugen, wenn kein Wind weht. Die Insel will die Wasser-, Wind- und Solarenergie in den kommenden Jahren weiter ausbauen und schon im Jahr 2020 die Hälfte des Stroms mit Hilfe erneuerbarer Energien gewinnen. Zum Vergleich: Die EU plant bis zum Jahr 2030 einen Anstieg der Ökostrom-Produktion auf lediglich 27 Prozent.

Das Leben auf der Insel fernab vom Mutterland Portugal hat die Bewohner Madeiras schon immer erfinderisch gemacht. Sie haben ihre Insel mit einem Netz von Bewässerungskanälen durchzogen, um Wasser aus dem regenreichen Norden der Insel an die trockene Südküste zu leiten, wo die meisten Menschen leben. Diese "Levadas" genannten Kanäle führen durch schroffe Bergtäler und durch immergrüne Bergwälder und machen Madeiras Küste zu einem blühenden Paradies.

Die spektakuläre Natur zieht jedes Jahr mehr Touristen an. Diese vielen Besucher mit Wasser und klimafreundlichem Strom zu versorgen, wird zur Herausforderung für die Insulaner. Der Film begleitet Ingenieure, Biologen, Bauern und einen Levadero, einen der traditionellen Wasserverteiler Madeiras, bei ihrer Arbeit. Sie alle wollen, dass es auch in Zukunft noch genügend Wasser und Strom auf ihrer Insel gibt und dass das größte Kapital der Ferieninsel, ihre grandiose Natur, erhalten bleibt. Die 20 wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnung lagen in den vergangenen 22 Jahren. Weltweit!

In ganz Europa hat man spätestens im letzten Sommer deutlich zu spüren bekommen, dass die Klimakrise nicht nur droht, sondern real ist.

Die Fridays-for-Future-Bewegung der Jugend fordert seit Monaten, dass endlich gehandelt wird, und hat durch die mediale Aufmerksamkeit geholfen, dass verstanden wurde: Den Klimawandel in Schach zu halten, ist die größte Herausforderung unserer Zeit und die Anstrengungen dafür müssen schnell und aus allen erdenklichen Richtungen kommen. Nur so kann die Erderwärmung um höchstens zwei Grad bis 2050 gebremst werden. UN-Generalsekretär António Gutierrez hat am 23. September zum Gipfel nach New York eingeladen und möchte konkrete Pläne hören, wie die Staatengemeinschaft im kommenden Jahr den Anstieg der CO2-Emissionen stoppen und dann schrittweise reduzieren will. Das Ziel: bis 2050 null Emissionen! ARTE widmet dem Thema Klimawandel nur wenige Tage vor dem Treffen in New York einen Programmschwerpunkt. Wir reisen in faszinierende Eiswelten, zu bedrohten Korallenriffen, berichten über kleine und große Klimahelden, Hoffnung gebende Innovationen und geschlossene Ozonlöcher, aber natürlich auch über die Auswirkungen der extremen Wetterereignisse in den verschiedensten Regionen der Welt schon heute.

Die Dokumentationsreihe erzählt die Geschichten außergewöhnlicher Inseln. Seit Jahrhunderten haben deren Bewohner den Naturgewalten getrotzt. Jetzt wollen sie die Kraft der Wellen, des Windes und der Sonne für eine bessere Zukunft nutzen. Bauern, Fischer, Geschäftsleute, Ingenieure und Wissenschaftler haben die Herausforderung angenommen, ihre Energieversorgung ohne Öl, Kohle, Gas oder Atom sicherzustellen.

Dokumentation Deutschland 2015

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 19.09.2019 um 02:55 Uhr auf arte.