Azoren - Tanz um den Vulkan

Dokumentation Österreich / Frankreich 2016

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Mitten im Atlantik erhebt sich ein gigantisches Unterwassergebirge. Seine höchsten Spitzen bilden die Inselgruppe der Azoren. Sturmtaucher- und Seeschwalben-Kolonien überziehen die Steilküsten der vulkanischen Inseln. Für mehr als 20 Walarten sind die zum Teil flachen Meereszonen vor den Inseln ein üppiger Futtertrog: Der Golfstrom schwemmt aus den atlantischen Tiefen Tausende Tonnen Krill an, Biomasse aus südlichen Gewässern. Die Landschaften auf den Azoren-Inseln bieten Basalthöhlen und Wasserfälle sowie grüne, teils von Seen und Teichen durchzogene Vulkankrater, die vielen Vogelarten Schutz bieten.


Ein gigantisches Unterwassergebirge erhebt sich mitten im Atlantik. Seine höchsten Spitzen bilden die Inselgruppe der Azoren. In ihren Gewässern tummeln sich die größten Tiere der Welt: Blauwale. Sie treffen auf ihrer Reise aus der Arktis in wärmere Bereiche des Atlantiks auf ihre Verwandten, auf Finnwale, Buckelwale und Pottwale. Die Meeressäuger begegnen auch den größten Fischen der Ozeane: Walhaien, Blauhaien und dem seltenen Mondfisch, dem größten Knochenfisch der Weltmeere.

Wie Wesen aus einer anderen Welt wirken die Salpen, die aus großer Tiefe an die Oberfläche aufsteigen. Sie sind walzenförmig, fächerartig oder langgestreckt. Manche hängen zusammen und bilden meterlange Bänder. An der Südküste der Insel Pico, wo der Meeresboden nur wenige Seemeilen vor der Küste bereits in 2.000 Meter Tiefe liegt, leben weitere fremdartige Wesen.

Die Azoren haben mehr als das Unterwasserspektakel zu bieten: Auf den Inseln gibt es zahlreiche Basalthöhlen und Wasserfälle sowie grüne, teils von Seen und Teichen durchzogene Vulkankrater. Sie sind ein Süßwasserreservoir für die hier lebenden Vögel, aber auch für Zugvögel, die aus Europa und Amerika kommen, um auf den Azoren zu überwintern.

Nur wenige der riesigen Lavahöhlen sind für Besucher zugänglich. Die Hunderte Meter, ja oft mehrere Kilometer langen Höhlenröhren verlaufen in Fließrichtung der einst flüssig-heißen Lava von den Vulkanen talwärts. Irgendwann erreicht der Höhlenschlund das Meer, einen Sammelplatz für Unterwassertiere, darunter Muränen, Garnelen, große Rochen, Oktopusse und Bärenkrebse.

Corvo ist die kleinste Insel der Azoren. Sie liegt so weit westlich, dass sie ebenso wie Flores schon Teil der amerikanischen Kontinentalplatte ist. Der riesige Krater des erloschenen Vulkans erhebt sich direkt aus dem Meer. Im Oktober wird Corvo von Birdwatchern aus aller Welt belagert. Sie erwarten das Erscheinen der Zugvögel aus zwei Kontinenten: Amerika und Europa. Manche Vögel kommen sogar aus Grönland auf die Azoren. Die kleine Inselgruppe im Atlantik zeigt sich als Brückenkopf zwischen Nord und Süd, Ost und West, zu Wasser wie in der Luft. Während es auf den Inseln selbst keine großen Wildtiere gibt, ist die Biodiversität rund um die Inseln einzigartig. Die Lava- und Basaltfelsen sind aufgrund ihrer exponierten Lage im Atlantik eine Drehscheibe für die größten Tiermigrationen im Atlantik.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 24.08.2019 um 10:20 Uhr auf arte.