Der Jahrhundertsommer - Hitzewelle über NRW

Ein Film von Lothar Schröder

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

So heiß, so trocken und das über Wochen, das hatte es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nicht gegeben. 2003 gab es den Jahrhundertsommer!
Als die meisten Menschen noch von einem einmaligen Frühsommer schwärmten, beklagten die Landwirte schon erste Ernteausfälle und sahen eine Katastrophe heraufziehen. Bereits der Juni war so heiß wie nie zuvor. Die Temperaturen lagen schon am Monatsanfang bei mehr als 30 Grad. Biergärten, Schwimmbäder und Getränkehändler machten das Geschäft ihres Lebens. Was klingt wie ein Sommermärchen war eine der größten Katastrophen.


So heiß, so trocken und das über Wochen, das hatte es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nicht gegeben. 2003 gab es den Jahrhundertsommer!

Als die meisten Menschen noch von einem einmaligen Frühsommer schwärmten, beklagten die Landwirte schon erste Ernteausfälle und sahen eine Katastrophe heraufziehen. Bereits der Juni war so heiß wie nie zuvor. Die Temperaturen lagen schon am Monatsanfang bei mehr als 30 Grad. Biergärten, Schwimmbäder und Getränkehändler machten das Geschäft ihres Lebens.

Und es wurde noch heißer. Im Juli glühten die Städte. In Straßenbahnen wurden bis zu 39 Grad gemessen. In den Zügen der Bahn fielen die Klimaanlagen aus, teilweise verbogen die Gleise in der heißen Sonne. Wetterexperten sahen Gewitter in ihren Computermodellen, doch die kamen nicht. Das Hoch Michaela blieb über Monate stabil.
Auch im August war noch kein Ende in Sicht. Euskirchen meldete am 12. August den Hitzerekord für Nordrhein-Westfalen: 40,1 Grad Celsius!

Was klingt wie ein Sommermärchen war eine der größten Katastrophen. Europaweit waren 70.000 Todesopfer zu beklagen, vor allem in den südlichen Ländern. Es traf besonders alte und schwache Menschen. Die Krankenhäuser waren teilweise überfüllt, allein die Düsseldorfer Uniklinik zählte das doppelte Aufkommen.

Dazu herrschte Waldbrandgefahr im ganzen Land. Täglich gab es Kontrollflüge, um Brände rechtzeitig zu erkennen. Schließlich war es der Schüler Nils Baro, der von seinem Beobachtungsturm mitten im Wald die Rauchsäule bei Nettetal entdeckte und eine große Brandkatastrophe verhinderte.

Für die Schifffahrt auf dem Rhein wurde es immer enger. Wer sich mit der Fracht übernahm, lief schnell auf Grund. Die großen Frachter, mit 4 Meter Tiefe, blieben gleich im Hafen. Es war die Zeit der kleinen Binnenschiffe, die im Akkord rheinauf und rheinabwärts fuhren.

Gefährlich wurde der Rhein auch für Badende. Eingetrocknet auf die Hälfte seiner Breite und beispielsweise in Düsseldorf nur noch 75 cm tief, kamen Schwimmer der Fahrrinne bedenklich nahe und wurden von der Strömung überrascht. 15 Menschen ertranken!

Für die Dokumentation "Der Jahrhundertsommer" hat Autor Lothar Schröder die heißesten Orte Nordrhein-Westfalens aufgesucht und war unterwegs in einem Beobachtungsflugzeug, mit einem Mähdrescher, im Zoo und im Biergarten. Beteiligte von Polizei und Feuerwehr, Bademeister, Binnenschiffer und eine Notärztin erzählen ihre Geschichte dieses einzigartig heißen und langen Sommers, den keiner vergessen hat.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 20.07.2019 um 14:30 Uhr auf WDR.

20.07.2019
14:30
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: ja
Hörhilfe: ja
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1563625800
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Rückblick, Umweltfragen/Klima, Sommerhitze
Alternative Ausstrahlungstermine:
26.07.2020 11:50 Uhr WDR
24.07.2020 20:15 Uhr WDR
20.07.2019 14:30 Uhr WDR
19.07.2019 20:15 Uhr WDR