Es begann mit einem rüpelhaften Auftritt am Wahlabend 2005: Gerhard Schröder wollte nicht wahrhaben, dass nunmehr der Schlüssel zur Macht in der Hand von Angela Merkel lag. Und sie benutzte ihn: vier Jahre Amtszeit in der Großen Koalition, weitgehende Ruhe in der eigenen Partei, einstige Konkurrenten und Widersacher ruhig gestellt. Überraschend schnell etablierte sich Angela Merkel in ihrer neuen Rolle als erste Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Auch politische Gegner und Skeptiker in den eigenen Reihen mussten anerkennen, dass Angela Merkel das Geschäft an den Schalthebeln der Macht schnell und effektiv lernte.

Das ARD-Wahlporträt 'Die Kanzlerin Angela Merkel' aus dem Jahr 2009 versucht, der öffentlichen wie der privaten Person so nahe wie möglich zu kommen - auch jenseits der Inszenierungen. Neben der biografischen Spur, die den rasanten Aufstieg der Physikerin nachzeichnet, zieht der Film eine politische Bilanz ihrer bisherigen Amtszeit: Wie hat es Angela Merkel geschafft, familienpolitische, bildungs- und gesundheits- und finanzpolitische Akzente zu setzen, deren Erfolg mit der CDU nach Hause geht? Wie sehr profitiert sie von den Schröderschen Reformen? Wie hat sie über die außenpolitische Bande gespielt und damit ihr Renommee gesteigert (und ihrem Konkurrenten Frank-Walter Steinmeier die Show gestohlen)? In welchem Maß hat sie sich als lernfähig erwiesen und ihr persönliches und politisches Format vergrößert? Und vor allem: Wie präsentiert sie sich als Managerin in der schwersten Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland? Zum 65. Geburtstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel

Erstausstrahlung im September 2009