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Dokumentarfilm Deutschland 2016 - OHNE GRENZEN - Das ARTE-Dokumentarfilmfestival

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Freunde Geofrey, Nighty und Michael wurden in Uganda als Teenager verschleppt und zu Kindersoldaten ausgebildet. Bei dem Versuch, sich wieder ein Leben in Normalität aufzubauen, kehren sie an die Orte ihrer gestohlenen Kindheit zurück. Sie sind Opfer und Mörder zugleich, Zeugen und Täter entsetzlicher Verbrechen, die sie selbst in ihrem ganzen Ausmaß kaum begreifen können. Nach ihrer Rückkehr blieben sie immer ein Fremdkörper in der Gesellschaft, die sich schwertut, sie wieder aufzunehmen.


Uganda, Ende der 80er Jahre: Joseph Kony, ein junger Kämpfer aus dem Stamm der Ancholi, folgt seinen spirituellen Eingebungen und gründet eine Rebellenbewegung gegen die Regierung: die LRA, die Lord's Resistance Army. Es ist eine Armee, die sich aus entführten Jugendlichen rekrutiert - in 25 Jahren wurden mehr als 60.000 Jugendliche gefangen genommen, von denen weniger als die Hälfte den Dschungel lebend verlassen hat. Geofrey, Nighty, Mike und Lapisa sind Freunde. Sie gehören zu diesen Jugendlichen, sie wurden im Alter zwischen 12 und 13 entführt. Während sie jetzt versuchen, sich wieder ein normales Leben aufzubauen, besuchen sie noch einmal die Stätten und Orte, an denen ihre Kindheit verlorenging. Sie sind sowohl Opfer als auch Täter, Zeugen und Handelnde grauenhafter Szenen, und sie werden für immer die Fremdkörper bleiben, die die Gesellschaft zu akzeptieren versucht. Unterdessen jagt die ugandische Armee im riesigen zentralafrikanischen Dschungel bis heute die letzten verstreuten Rebellen der LRA. Auch Joseph Kony ist noch da draußen und auf der Flucht. Der Schriftsteller Jonathan Littell, dessen preisgekröntes Opus Magnum "Die Wohlgesinnten" zu den meistdiskutierten Büchern aller Zeiten gehört, gelingt in seinem Debüt als Filmregisseur eine aufwühlende und erschütternde Kinoerfahrung, die den Spuren der Gewalt folgt und ihren doppelten Boden erbeben lässt.

* OHNE GRENZEN: Das ARTE-Dokumentarfilmfestival
Dokumentarfilme zählen zu den wichtigsten Genres für einen Kultursender, der sich der Kreativität verpflichtet hat. Deshalb widmet ARTE dem Dokumentarfilm in seiner vierten Ausgabe einen besonderen Programmschwerpunkt: Von Sonntag, den 23. Juni bis Donnerstag, den 27. Juni 2019 können die Zuschauer eine ganze Woche lang die besten dokumentarischen ARTE-Filmproduktionen als Erstausstrahlungen - mit Ausnahme einer Wiederholung - sehen. Die Filme des diesjährigen Festivals handeln alle von der Fähigkeit, über sich selbst hinauszuwachsen und Hindernisse zu überwinden. Mit "Augenblicke: Gesichter einer Reise" (ARTE France) gedenkt das vierte Dokumentarfilmfestival 2019 auch der im März verstorbenen Agnès Varda. Das letzte Werk der legendären Filmemacherin entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstler JR.

Ab dem 23. Juni widmet ARTE sein Abendprogramm fünf Tage lang 11 Dokumentarfilmen, die bei namhaften Festivals gezeigt und teilweise ausgezeichnet wurden. Diese machen den Programmschwerpunkt zu einem echten Highlight, darunter unter anderem "Zentralflughafen THF" (RBB/ARTE) von Karim Aïnouz, der das Leben des jungen syrischen Geflüchteten Ibrahim in einem temporären Auffanglager am Flughafen Berlin Tempelhof schildert. Am Mittwoch stehen gleich vier große Dokumen¬tarfilme auf dem Programm: "Jenseits des Limits" (YLE/ARTE) von Marta Prus gibt einen Einblick in das harte Training der russischen Sportgymnastin Margarita Mamun auf ihrem Weg zu olympischem Gold, "Augenblicke: Gesichter einer Reise" (ARTE France), ein Film, in dem Agnès Varda den für seine überlebensgroßen Fotografien bekannten Künstler JR bei seinen Begegnungen mit Menschen und ihren Geschichten begleitet, "Gaza - Leben an der Grenze" (ZDF/ARTE), ein poetischer und anrührender Film über den Alltag im Gazastreifen, und "Zwischen Rausch und Elend" (ARTE France) von Roberto Minervini, der hautnah den Alltag der US-amerikanischen Unterschicht zwischen Illegalität und Anarchie zeigt. Das Festival endet am Donnerstag, den 27. Juni, wenn der kambodschanische Filmemacher Rithy Panh ein weiteres Zeugnis seiner sehr persönlichen Trauerarbeit vorlegt. In "Gräber ohne Namen" (ARTE France) begibt er sich auf die Suche nach den realen und spirituellen Gräbern seiner Angehörigen, die von den Roten Khmer ermordet wurden. Auch das Oscar-nominierte Werk "I Am Not Your Negro" (ARTE France) von Raoul Peck wird nochmals gezeigt und findet seinen Platz im ARTE-Dokumentarfilmfestival: Ohne Grenzen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 26.06.2019 um 00:45 Uhr auf arte.

26.06.2019
00:45
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
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HDTV: nein
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Uganda, Porträt/Biografie
Alternative Ausstrahlungstermine:
26.06.2019 00:45 Uhr arte