Niederrheingeschichten

Von Kiesgeschäften und Comic-Heften

Feuchte Wiesen, flaches Land. Und der Himmel ist immer wolkenverhangen. Nicht gerade spektakulär, was der Niederrhein zu bieten hat. Aber das ist nur ein Vorurteil. In Wahrheit gibt es kaum eine Gegend, in der sich derart skurrile, emotionale, unglaubliche Geschichten abspielen wie zwischen Emmerich und Krefeld. Sie werfen ein neues Licht auf den Niederrhein und seine Bewohner!


Feuchte Wiesen, flaches Land. Und der Himmel ist immer wolkenverhangen. Nicht gerade spektakulär, was der Niederrhein zu bieten hat. Aber das ist nur ein Vorurteil. In Wahrheit gibt es kaum eine Gegend, in der sich derart skurrile, emotionale, unglaubliche Geschichten abspielen wie zwischen Emmerich und Krefeld. Sie werfen ein neues Licht auf den Niederrhein und seine Bewohner! Ein paar Beispiele:

Die kleinste Gemeinde Deutschlands hieß bis in die 1960er Jahre Reeser Eyland: zwei Gehöfte, 17 Einwohner. Mal war der eine Bauer Bürgermeister, mal der andere. Die Einwohnerzahl schwankte, je nachdem wie viele Kinder der Kuhmelker hatte. Nirgendwo am Niederrhein gab es bessere Straßen als in Reeser Eyland. Das lag am Kies!

In der Sakristei der Kirche Sankt-Maria-Himmelfahrt in Keeken bei Kleve stehen zwei Holzfiguren. Barock, so viel ist klar. Doch wie sind sie dorthin gekommen? Den Kindern in Keeken hat man erzählt, sie seien gestohlen gewesen und dann 1969 "irgendwie" wieder zurückgekommen. Die wahre Geschichte findet sich im WDR-Archiv. Sie handelt von einem eigenmächtigen Kirchenvorstand, 1.000 Mark bar auf die Hand und einem Pfarrer, der auch nicht so recht wusste, was er dann dazu sagen sollte. Die Wege des Herrn waren wohl auch früher schon unerforschlich.

In Krefeld tauschen Jugendliche 1958 Comic-Hefte gegen erbauliche Literatur, anscheinend freiwillig! Hunderte Micky-Maus-Hefte landen im Abfall. Ein Frevel aus heutiger Sicht, denn jedes dieser Hefte gilt unter Sammlern heute als Rarität. Übrigens schon einmal etwas von "Klemmerich" gehört? Diese Bezeichnung war allen Ernstes als Städtename im Gespräch, als sich Kleve und Emmerich zusammen tun wollten. Schon deshalb kann man froh sein, dass das nicht geklappt hat.

Ach ja, und ganz so flach wie man immer meint, ist der Niederrhein nun doch nicht. Schon in den 1930er Jahren starten Segelflieger von den "Höhen" bei Süchteln, und der Name Kleve leitet sich - bekanntermaßen - von "Kliff" ab. Und ein Kliff ist ganz eindeutig eine Erhebung!

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 20.06.2019 um 14:25 Uhr auf WDR.

20.06.2019
14:25
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Land/Leute
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21.06.2019 02:15 Uhr WDR
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