Feuer und Flamme für unsere Fabrik!

Dokumentarfilm Frankreich 2019 - OHNE GRENZEN - Das ARTE-Dokumentarfilmfestival

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Die Arbeiter von GM&S sind verzweifelt - und wütend: Ihre Fabrik hat Entlassungen angekündigt. Dreißig Jahre arbeiten sie im Schnitt schon hier. Jetzt steht alles auf dem Spiel: ihr Leben, der Alltag, das Haus, die Schule der Kinder. Und natürlich ihr Stolz, ihre Würde als Mensch. Klein beigeben? Für die Arbeiter undenkbar. Gemeinsam bauen sie eine Bombe und drohen, die Fabrik in die Luft zu jagen. Endlich hört man ihnen zu - und die Arbeiter haben viel zu sagen …


April 2017: Die Arbeiter des französischen Autozulieferers GM&S stehen vor dem Nichts. Ihrer Firma droht die Schließung, und die Chefetage hat eine Welle von Entlassungen angekündigt. Aufgeben? Für die 277 Beschäftigten ausgeschlossen, haben sie doch die besten Jahre ihres Lebens für die Firma geopfert.

Ein monatelanger Arbeitskampf beginnt - bei dem sämtlichen Regeln gebrochen und Grenzen überschritten werden. Die Mitarbeiter verhandeln, blockieren Straßen, machen Musik und schreien ihre Wut heraus. Sie stehen ihren Mann und ihre Frau gegen Industriegiganten, Minister, den Präfekten, Polizeieinsatzkräfte und Experten - für sich selbst und ihre Gemeinschaft. Schließlich geht es bei den Protesten nicht nur um ihre Jobs, sondern um ihr Leben und vor allem um das ihrer Familien. Dennoch, zunächst scheint alles umsonst.

Die Bosse verschanzen sich hinter ihren so profitgierigen, wie unerreichbaren anonymen Aktionären. Die Übernahme der Firma durch ein anderes Unternehmen scheint unvermeidbar. Doch für ihre Existenz sind die Arbeiter bereit, bis zum Äußersten zu gehen. Gemeinsam planen sie eine letzte große Aktion: Sie bauen eine Bombe und drohen, die Firma in die Luft zu sprengen. Blues und Rock 'n' Roll: Das sind die Zutaten für eine erfolgreiche Revolte.

Eine Revolte, die die Kleinstadt La Souterraine im Herzen von Frankreich 2017 mit einem Schlag in die landesweiten Schlagzeilen katapultiert. Lech Kowalski war mit seiner Kamera vor Ort und hat die engagierten und poetischen Szenen aus dem Hintergrund festgehalten und später zu einem eindrücklichen Film über Mut und Entschlossenheit zusammengeschnitten.

* OHNE GRENZEN: Das ARTE-Dokumentarfilmfestival
Dokumentarfilme zählen zu den wichtigsten Genres für einen Kultursender, der sich der Kreativität verpflichtet hat. Deshalb widmet ARTE dem Dokumentarfilm in seiner vierten Ausgabe einen besonderen Programmschwerpunkt: Von Sonntag, den 23. Juni bis Donnerstag, den 27. Juni 2019 können die Zuschauer eine ganze Woche lang die besten dokumentarischen ARTE-Filmproduktionen als Erstausstrahlungen - mit Ausnahme einer Wiederholung - sehen. Die Filme des diesjährigen Festivals handeln alle von der Fähigkeit, über sich selbst hinauszuwachsen und Hindernisse zu überwinden. Mit "Augenblicke: Gesichter einer Reise" (ARTE France) gedenkt das vierte Dokumentarfilmfestival 2019 auch der im März verstorbenen Agnès Varda. Das letzte Werk der legendären Filmemacherin entstand in Zusammenarbeit mit dem Künstler JR.

Ab dem 23. Juni widmet ARTE sein Abendprogramm fünf Tage lang 11 Dokumentarfilmen, die bei namhaften Festivals gezeigt und teilweise ausgezeichnet wurden. Diese machen den Programmschwerpunkt zu einem echten Highlight, darunter unter anderem "Zentralflughafen THF" (RBB/ARTE) von Karim Aïnouz, der das Leben des jungen syrischen Geflüchteten Ibrahim in einem temporären Auffanglager am Flughafen Berlin Tempelhof schildert. Am Mittwoch stehen gleich vier große Dokumen¬tarfilme auf dem Programm: "Jenseits des Limits" (YLE/ARTE) von Marta Prus gibt einen Einblick in das harte Training der russischen Sportgymnastin Margarita Mamun auf ihrem Weg zu olympischem Gold, "Augenblicke: Gesichter einer Reise" (ARTE France), ein Film, in dem Agnès Varda den für seine überlebensgroßen Fotografien bekannten Künstler JR bei seinen Begegnungen mit Menschen und ihren Geschichten begleitet, "Gaza - Leben an der Grenze" (ZDF/ARTE), ein poetischer und anrührender Film über den Alltag im Gazastreifen, und "Zwischen Rausch und Elend" (ARTE France) von Roberto Minervini, der hautnah den Alltag der US-amerikanischen Unterschicht zwischen Illegalität und Anarchie zeigt. Das Festival endet am Donnerstag, den 27. Juni, wenn der kambodschanische Filmemacher Rithy Panh ein weiteres Zeugnis seiner sehr persönlichen Trauerarbeit vorlegt. In "Gräber ohne Namen" (ARTE France) begibt er sich auf die Suche nach den realen und spirituellen Gräbern seiner Angehörigen, die von den Roten Khmer ermordet wurden. Auch das Oscar-nominierte Werk "I Am Not Your Negro" (ARTE France) von Raoul Peck wird nochmals gezeigt und findet seinen Platz im ARTE-Dokumentarfilmfestival: Ohne Grenzen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 24.06.2019 um 22:15 Uhr auf arte.

24.06.2019
22:15
Livestream
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Arbeitsmarkt, Soziales, Wirtschaft, Frankreich,
Alternative Ausstrahlungstermine:
04.08.2022 00:15 Uhr arte
24.06.2019 22:15 Uhr arte