Laut, forsch und national

Wie Salvini, Orbán & Co. Europa spalten

Europas Rechtspopulisten fordern eine Rückbesinnung auf Nation und alte Werte - und gehören in nahezu jedem EU-Land zur politischen Landschaft. In Italien, Österreich, Polen, Ungarn, der Slowakei, Dänemark und Finnland stellen oder unterstützen sie die Regierung. Rechte Galionsfiguren wie Matteo Salvini und Heinz-Christian Strache haben vorgemacht, wie auch in Westeuropa der Weg zur Macht gelingen kann. Bei Viktor Orbán und Jaroslaw Kaczynski ist der nationalkonservative Umbau der Gesellschaft schon heute zu besichtigen: Wer sind Europas neue starke Männer? Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? Welche Gesellschaft wollen sie?


Europas Rechtspopulisten fordern eine Rückbesinnung auf Nation und alte Werte - und gehören in nahezu jedem EU-Land zur politischen Landschaft. In Italien, Österreich, Polen, Ungarn, der Slowakei, Dänemark und Finnland stellen oder unterstützen sie die Regierung. Rechte Galionsfiguren wie Matteo Salvini und Heinz-Christian Strache haben vorgemacht, wie auch in Westeuropa der Weg zur Macht gelingen kann. Bei Viktor Orbán und Jaroslaw Kaczynski ist der nationalkonservative Umbau der Gesellschaft schon heute zu besichtigen: Wer sind Europas neue starke Männer? Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? Welche Gesellschaft wollen sie? Und wie stehen ihre Chancen, Europa in ihrem Sinne zu verändern?

"Wir wollen starke Nationalstaaten, und wir wollen starke Führer an der Spitze Europas sehen", erklärte Viktor Orbán am Nationalfeiertag Ungarns Mitte März 2019 in Budapest vor seinen Anhängern. Der ungarische Ministerpräsident spricht damit vielen Landsleuten aus dem Herzen. Er wendet sich gegen die Einmischung der Europäischen Union in die ungarische Politik und stellt die Wertegemeinschaft auf eine harte Probe. Denn Orbán nimmt einerseits die Unterstützung der EU für die Entwicklung seines Landes in Anspruch, untergräbt aber gleichzeitig das Fundament, auf das sie sich gründet: die Einhaltung gemeinsamer Werte und Prinzipien. "ZDFzeit" untersucht, welche Rolle die Flüchtlingskrise beim Aufstieg der Rechtspopulisten spielt, und geht zusammen mit einem Weggefährten des ungarischen Ministerpräsidenten der Frage nach, wie aus dem liberalen Erneuerer Orbán ein Landesfürst mit autokratischen Zügen werden konnte. Zusammen mit renommierten Politologen, Historikern, Europa-Befürwortern und Europa-Skeptikern sucht "ZDFzeit" nach den Gründen für die Erosion der liberalen Demokratie. Rezepte gegen den erstarkenden Rechtspopulismus scheint es bisher kaum zu geben. Wie sollen die Verfechter einer offenen Gesellschaft auf den konservativen Rollback etwa in Ungarn reagieren? Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble wirbt dafür, andere Meinungen in der EU zu respektieren, solange sie sich im Rahmen der Rechtsgemeinschaft bewegen: "Wir liegen in der Mitte Europas, und deswegen ist unser eigenes Interesse ganz stark auf das Gelingen Europas angesetzt." Alexander Graf Lambsdorff, Bundestagsabgeordneter der FDP, warnt dagegen: "Wenn die Orbáns und Salvinis dieser Welt sich in Europa durchsetzen, wäre das das Ende der Europäischen Union."
Film von Daniel Sich

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 24.05.2019 um 02:15 Uhr auf phoenix.

24.05.2019
02:15
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1558656900
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Politik, EU (pol.)
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.05.2019 02:15 Uhr phoenix