Der neue Kalte Krieg

Mehr Atomwaffen für Europa?

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

In den 1980er Jahren gingen in Europa Millionen Menschen auf die Straße, um gegen die atomare Aufrüstung zu demonstrieren. Nach Ende des Kalten Krieges wurden Tausende Atomwaffen aus Europa abgezogen. Doch seither hat sich die politische Lage wieder dramatisch verschärft, ein atomares Wettrüsten zwischen den USA und Russland ist bereits in vollem Gange. Droht ein neuer Kalter Krieg?
Zahlreiche Experten schätzen die Gefahr eines Atomangriffs als wahrscheinlicher als zu Zeiten des Ost-West-Konflikts ein und sprechen von einem zweiten nuklearen Zeitalter. Der INF-Vertrag - einst durch die Staatsoberhäupter der USA und der Sowjetunion, Reagan und Gorbatschow, abgeschlossen, um eine kurz bevorstehende atomare Eskalation zu verhindern - wird scheinbar sowohl von den Russen als auch den Amerikanern gebrochen. Donald Trump drohte bereits mit seiner Kündigung. Das beunruhigende Szenario eines wieder denkbaren Atomwaffeneinsatzes hätte fatale Folgen für Europa.
Nicht nur wegen des wackelnden Vertrages stehen die Zeichen aktuell eher auf Konfrontation denn auf Deeskalation: Die Modernisierung von US-Atombomben auf europäischem Grund, Diskussionen über die Entwicklung einer eigenen Atombombe für Europa oder ständige Manöver auf beiden Seiten der NATO-Ostgrenze im Baltikum verschärfen die Situation beträchtlich.
Regisseur Andreas Orth analysiert ein hochaktuelles Thema in einer sich politisch rasant verändernden Situation: Eine Renaissance der Atomwaffen hatte kaum jemand mehr erwartet, doch sie wird in den kommenden Jahren die Sicherheitspolitik dominieren. Und sollten die Hardliner sich durchsetzen, droht womöglich das Ende einer friedlichen Epoche.
Dokumentation Deutschland 2018

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 22.02.2019 um 09:25 Uhr auf arte.