Karl Lagerfeld - Deutschland, deine Künstler

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Er gehörte zu den bekanntesten Menschen auf diesem Planeten. Kein Modeschöpfer, geschweige denn ein deutscher, wurde weltweit so gefeiert wie Karl Lagerfeld. Für seine Mode genauso wie für seine Person.

Der Film zeichnet ein Porträt dieses vielseitig Kreativen und sucht den Menschen hinter der ikonischen Fassade, indem er einerseits Lagerfelds bekannte Show-Seite zeigt, um andererseits die unbekannten, intimen Momente zu entdecken.


Er gehörte zu den bekanntesten Menschen auf diesem Planeten. Man nannte ihn auch "Karl, der Große". Kein lebender Modeschöpfer, geschweige denn ein deutscher, wurde weltweit so gefeiert wie Karl Lagerfeld. Für seine Mode genauso wie für seine Person. Nahezu jeder weiß, was er machte, doch man weiß nur wenig über den Menschen Karl Lagerfeld. Was ihn antrieb, wie er hinter der Fassade arbeitete und was er hinter der Maske aus Zopf und Brille dachte und fühlte, blieb weitestgehend verborgen.

Lagerfeld wahrte nicht nur auf sehr unterhaltsame Weise Distanz zu allem um ihn herum, sondern auch zu sich selbst. Seine bissigen Kommentare, die die Medien gerne aufgriffen, waren berüchtigt wie gefürchtet, und auch da sparte Lagerfeld sich selbst keineswegs aus. Das Bild, das er von sich geschaffen hat, war Teil einer Marketing-Strategie wie die Aussage "Ich heiße inzwischen nicht mehr Lagerfeld, sondern Logofeld" selbstironisch zu erkennen gibt. Schon ernster bestätigte er: "Zwischen mir und dem Rest der Welt steht eine Glaswand." Der Film durchbricht diese Glaswand und sucht den Menschen hinter der ikonischen Fassade, indem er einerseits Lagerfelds bekannte Show-Seite zeigt, um andererseits die unbekannten, intimen Momente zu entdecken.

Der Film führt durch das Turbo-Leben dieses vielseitig Kreativen. Lagerfeld tritt als Künstler vieler Medien, ob Bilder, Fotografien, Buchkunst oder Videos in Erscheinung. Seinem Werk werden Ausstellungen gewidmet. Man kann ihn im Film zur Vernissage seiner Kunstschau im Essener Museum Folkwang als gefeierten Popstar erleben, als Instanz bei den hektischen Vorbereitungen seiner Shows sowie bei Fotoshootings in Paris. Lagerfeld war auch mit über achtzig Jahren noch ein Arbeitstier, er entwarf ständig, Pausen oder gar Auszeiten kannte er nicht. Meist vom Morgengrauen bis zum späten Vormittag entstanden Modeentwürfe für Chanel, Fendi und seine eigene Marke Karl, aber auch Designs für Alltagsdinge.

Als er als Jüngling 1950 in einem Hamburger Hotel eine Dior-Schau sah, stand sein Entschluss fest, nach Paris zu gehen, um Mode zu machen. Davon erzählt Karl Lagerfeld ebenso wie über seine großbürgerliche Herkunft und Kindheit in Schleswig-Holstein, seinen Vater, der Hersteller von "Glücksklee"-Milch war. Prägender noch war der Einfluss der Mutter, die er in einer Filmsequenz als seine persönliche Stilikone zeichnet.

Er spricht über Menschen, die ihn in späteren Jahren geprägt haben und die er geliebt hat - wie seinen Freund Jacques de Bascher, den er bis zu dessen Aids-Tod begleitete. Ehemalige Mitschülerinnen erinnern sich im Film an "Karl Otto" als netten Jungen in Bad Bramstedt, der im Unterricht ständig zeichnete und Abendkleider für sie entwarf.

Zu Wort kommen der Göttinger Verleger seiner Bücher, Gerhard Steidl, der über Lagerfelds eiserne Präzision spricht, die Chefredakteurin der Vogue Deutschland, Christiane Arp sowie Lagerfelds Leibwächter Sébastien, ein ehemaliger Boxer aus der Pariser Vorstadt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.02.2019 um 22:00 Uhr auf SR.

21.02.2019
22:00
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1550782740
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Porträt/Biografie, Mode
Alternative Ausstrahlungstermine:
21.02.2019 22:00 Uhr SR
21.02.2019 22:00 Uhr SWR