Rodin - Wegbereiter der Moderne

Dokumentation Frankreich 2015

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Literatur, Musik, Malerei und Fotografie: Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte zahlreiche neue künstlerische Ausdrucksformen hervor, die mit der Romantik und dem vorherrschenden Akademismus brachen. In dieser von Kreativität überschäumenden Epoche spiegelte Auguste Rodin den Zeitgeist wider, bewahrte sich jedoch auch eine ganz eigene künstlerische Handschrift. Anhand von ausgewählten Schriften und Briefen, verbunden mit Archivmaterial und Aussagen zahlreicher Bewunderer wie Rilke, Mirbeau, Maillol, Hugo und Zola stellt die Dokumentation Rodins Leben und Werk in die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge seiner Zeit.


In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Industrialisierung, vollzogen sich in Gesellschaft und Kunstgeschichte umwälzende Veränderungen. Die Romantik wurde vom Naturalismus abgelöst, den bedeutende Künstler wie Flaubert, Baudelaire, Monet und Courbet begeistert aufgriffen. Einer der "Unruhestifter" dieser künstlerischen Revolution war der Bildhauer Auguste Rodin. Diesen Aspekt hebt die Dokumentation "Rodin - Wegbereiter der Moderne" hervor, gestützt auf Archivmaterial und Zeugnisse von Schaffensgefährten Rodins aus dem künstlerischen, literarischen und gesellschaftlichen Umfeld jener Zeit - wie etwa Rilke, Mirbeau, Maillol, Hugo und Zola. Zu sehen sind neben seinen Skulpturen, Entwürfen und Skizzen auch private Fotografien und bewegende Filmaufnahmen von Rodin in seinem Atelier.

Nach turbulenten Anfängen wurde Rodin sehr schnell als ein Künstler wahrgenommen, der etwas wagte und mit einem ganz eigenen Stil hervortrat. Mit Werken wie "Das Höllentor", "Die Bürger von Calais" und "Der Kuss" eroberte sich Rodin einen herausragenden Platz in der Kunstgeschichte. Obwohl seine ersten Skulpturen Skandale erregten und von offizieller Seite abgelehnt wurden, fanden sich genügend aufmerksame Sammler, die sein Potenzial erkannten und große Hoffnungen in ihn setzten. Seine Beziehung zu der 19-jährigen Bildhauerin Camille Claudel, Rodin selbst war 43, als er sie kennenlernte, prägte und inspirierte ihn. Die Jahre mit Camille waren sicherlich die fruchtbarsten für Rodin, er wurde immer anspruchsvoller, was seinen bildhauerischen Ausdruck betraf.

Rodin gehörte zum Kreis der angesehensten Künstler seiner Zeit. Seine große Ausstellung im Pavillon de l'Alma im Jahr 1900, als die Pariser Weltausstellung veranstaltet wurde, machte ihn auch international bekannt. Die Eröffnung des nach ihm benannten Museums in Paris sollte er nicht mehr erleben: Er starb 1917, einige Monate nach seiner langjährigen Lebensgefährtin Rose Beuret, die stets in seinem Schatten gestanden und die er erst kurz vor ihrem Tod geheiratet hatte.

Rodins Einfluss auf zahlreiche Künstler seiner Epoche und seine Nachwelt ist unverkennbar, wie etwa auf Bourdelle, Maillol und Pompon, später auch auf Henry Moore und Ousmane Sow - bis hin zu Anselm Kiefer. Aus dem begabten und ehrgeizigen Beamtensohn Rodin wurde eine Leitfigur der modernen Bildhauerei.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 17.02.2019 um 05:00 Uhr auf arte.

17.02.2019
05:00
Livestream
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Porträt/Biografie, Kunst
Alternative Ausstrahlungstermine:
17.02.2019 05:00 Uhr arte
27.01.2019 15:35 Uhr arte