Long Thanh will lachen

Agent Orange und die Folgen

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

"Ich koche für meine Kinder. Ich füttere sie. Ich gebe mein Bestes. Aber ihre Schmerzen kann ich ihnen nicht nehmen", sagt Thuyet Mai, die verzweifelte Mutter von Long Thanh und Long Vu. Die beiden Brüder gehören zu den jüngsten Opfern eines Krieges, der seit über 40 Jahren zu Ende ist. Long Thanh ist 15 Jahre alt, sein Bruder 17. Aber die beiden stecken in Körpern so klein wie von Dreijährigen. Ihr Vater Linh war lange vor der Geburt seiner Söhne mit Agent Orange in Berührung gekommen. Das hochgiftige, dioxinhaltige Entlaubungsmittel wurde einst von der amerikanischen Armee versprüht.


"Ich koche für meine Kinder. Ich füttere sie. Ich gebe mein Bestes. Aber ihre Schmerzen kann ich ihnen nicht nehmen", sagt Thuyet Mai, die verzweifelte Mutter von Long Thanh und Long Vu. Die beiden Brüder gehören zu den jüngsten Opfern eines Krieges, der seit über 40 Jahren zu Ende ist. Long Thanh ist 15 Jahre alt, sein Bruder 17. Aber die beiden stecken in Körpern so klein wie von Dreijährigen. Die Handgelenke sind verformt, die Beine zu kurz.

Long Thanh und sein Bruder Long Vu brauchen Pflege rund um die Uhr. Sie können sich nicht alleine anziehen, nicht selber essen. Und sich auch nicht alleine waschen. Ihr Vater Linh war lange vor der Geburt seiner Söhne mit Agent Orange in Berührung gekommen. Das hochgiftige, dioxinhaltige Entlaubungsmittel wurde einst von der amerikanischen Armee versprüht, vor allem auf den Schlachtfeldern von Quang Tri in Zentral-Vietnam. Es sollte den vietnamesischen Soldaten die Deckung nehmen. Fast 80 Millionen Liter gingen nieder über Wäldern und Feldern. Mit grauenhaften Folgen. Bis heute ist das lebensgefährliche Dioxin im Boden, in Flüssen, im Trinkwasser.

Long Thanh ist eines der vielen Kinder, die seit dem Krieg mit Behinderung zur Welt gekommen sind. Bis heute sind es geschätzt 150.000 junge Opfer allein in Vietnam. Viele von ihnen stehen beinahe mittellos dar. Die Agent Orange-Familien gehören zu den ärmsten im ganzen Land. Die USA haben sich lange geziert, Verantwortung zu übernehmen. Zwar hat Präsident Obama bei seinem historischen Besuch in Vietnam im Mai 2016 Hilfe versprochen. Besonders stark kontaminierte Orte sollen aufwendig gesäubert werden. Die Regierung wie auch die Hersteller des Giftes sehen bis heute jedoch keine direkte Verbindung zwischen den Krankheitsfällen in Vietnam und Agent Orange.
"Long Thanh will lachen" will eine Brücke schlagen zwischen den Opfern des Vietnam-Krieges auf beiden Seiten. Der Film hat dem Team um Autor Philipp Abresch eine Nominierung für die Emmy Awards eingebracht, sowie für den Grimme-Preis. Kameramann Wolfgang Schick hat für seine herausragende Filmarbeit den Deutschen Kamerapreis erhalten.

Film von Philipp Abresch

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 22.02.2019 um 03:00 Uhr auf PHOENIX.

22.02.2019
03:00
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1550800800
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Menschen im Alltag, Vietnam, Gesundheit/Medizin, Politik, USA
Alternative Ausstrahlungstermine:
22.02.2019 03:00 Uhr PHOENIX
21.02.2019 05:30 Uhr PHOENIX