Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto

Dokumentarfilm USA 2018

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Es ist eine der bemerkenswertesten und bislang unerzählten Geschichten des Holocaust: Die Geschichte des jungen couragierten Historikers Emanuel Ringelblum, der im Warschauer Ghetto ein Untergrundarchiv initiierte und leitete, in dem Tagebücher und Fotos, NS-Verordnungen und jiddische Poesie gesammelt und vergraben wurden, um der Nachwelt ein authentisches Zeugnis zu geben - vom Leben im Ghetto und den Verbrechen der NS-Besatzer. Der Film von Roberta Grossman ist eine internationale Koproduktion und entstand unter Beteiligung des NDR in Zusammenarbeit mit ARTE.


"Wer schreibt unsere Geschichte? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Erlebnisse, unsere Traditionen, unser Leid durch unsere eigenen Zeugnisse und nicht nur aus der menschenverachtenden Perspektive der Nazis überliefert werden?" Getrieben von diesen Fragen und Motiven haben der junge couragierte Historiker Emanuel Ringelblum und seine rund 60 Mitstreiter während des Zweiten Weltkriegs über Jahre hinweg ein Geheimarchiv im Warschauer Ghetto betrieben und gefüllt.

Unter dem Tarnnamen "Oneg Shabbat" ("Freude am Sabbat") sammelten und vergruben die Mitglieder der geheimen Vereinigung Fotos, Tagebücher, NS-Verordnungen und jiddische Poesie, um der Nachwelt ein authentisches Zeugnis vom Leben im Ghetto und den Verbrechen der NS-Besatzer zu geben. Nur drei von Ringelblums Mitstreitern überlebten den Holocaust, darunter Rachel Auerbach, aus deren Perspektive die Dokumentation erzählt wird. Dank ihrer Hilfe und Beharrlichkeit konnte nach Ende des Krieges in mehreren Suchaktionen ein Großteil der Archivalien aus den Trümmern geborgen werden. Seit 1999 ist das Ghettoarchiv Weltdokumentenerbe der UNESCO.

Der Film von Roberta Grossman schildert die Entstehungsgeschichte des Untergrundarchivs, über die Räumung des Ghettos bis zum Auffinden der vergrabenen Dokumente nach dem Krieg. Mit aufwendigen Spielszenen, zeithistorischen Aufnahmen, renommierten internationalen Experten und vielfältigen Auszügen aus den überlieferten Tagebüchern werden das alltägliche Leiden im Ghetto, der Hunger, die Verzweiflung und die leidenschaftliche gemeinsame Arbeit an einer eigenen, jüdischen Überlieferung veranschaulicht.
Gegen das Vergessen
Zum Gedenktag der Befreiung von Auschwitz

"Shoah" steht heute für die traurige Geschichte der Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Wie beurteilten Zeitgenossen die Herrschaft und die Gräueltaten der Nationalsozialisten? ARTE zeigt am 15. und 16. Januar 2019 zum Gedenken der Opfer des Holocausts einen Themenschwerpunkt zur damaligen Wahrnehmung des Zeitgeschehens.

Es sind Geschichten voller Unverständnis, Angst und Gelähmtheit. Manchmal auch von Hoffnung und Tatendrang. Der Dokumentarfilm "Das Geheimarchiv im Warschauer Ghetto" von Roberta Grossman erzählt eine der bemerkenswertesten Geschichten des Holocausts - und sie ist bisher kaum erzählt worden. Der jüdische Historiker Emanuel Ringelblum und eine kleine Gruppe von mutigen Frauen und Männer hielten den Alltag des Warschauer Ghettos in einem Geheimarchiv für die Nachwelt fest. Dies aus dem Antrieb, die eigene Geschichte später deuten zu können. Dieser Schatz an persönlichen Aufzeichnungen ermöglicht heute einen authentischen Einblick in die Unglaublichkeit damaliger menschlicher Existenz.

Die Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten war geprägt von einer sich spaltenden deutschen Gesellschaft. Einerseits wuchs ein euphorischer Personenkult um Adolf Hitler. Menschen jüdischen Glaubens wurden mehr und mehr verachtet. Andererseits gab es Stimmen, die den Geist der Zeit nicht verstehen konnten oder gar wahrhaben wollten. Im zweiteiligen Dokumentarfilm "Als die Nazis an die Macht kamen" von Jérôme Prieur kommen Menschen zu Wort, welche das Zeitgeschehen mit Skepsis betrachteten.

In dem Dokumentarfilm "Das widerspenstige Leben von Marceline Loridan-Ivens" kommt eine Zeitzeugin der Shoah zu Wort. Die in Frankreich geborene Regisseurin wird im Alter von 15 Jahren deportiert, sie überlebte das Vernichtungslager Auschwitz. Zeit ihres Lebens wird das Medium Film für sie zur Therapie, um an ihren Traumata zu arbeiten. Aktuelle Ereignisse kritisch zu bewerten war, ist und wird ein wichtiger Aspekt des menschlichen Zusammenlebens. ARTE gedenkt der Opfer der Shoah und weist hin auf eine Zeit, die sich nie mehr wiederholen darf.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 25.01.2019 um 09:30 Uhr auf arte.

25.01.2019
09:30
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
VPS:1548405000
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, NS-Zeit und Folgen, Polen, Geschichte, Holocaust-Gedenktag
Alternative Ausstrahlungstermine:
19.04.2023 02:45 Uhr Phoenix
16.04.2023 14:30 Uhr Phoenix
28.04.2022 00:35 Uhr arte
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07.12.2019 05:15 Uhr phoenix
25.01.2019 09:30 Uhr arte
25.01.2019 09:25 Uhr arte
22.01.2019 22:45 Uhr Das Erste
15.01.2019 20:15 Uhr arte