Handwerkskunst!

Wie man ein Alphorn und eine Lederhose macht

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Wer an Alphorn und Lederhose denkt, könnte Urlaubsgefühle bekommen. Viele verorten diese Handwerkstücke in den Alpen. Dabei werden die Alphörner von Andreas Bader mitten in Baden-Württemberg am Rande der Schwäbischen Alb in Grafenberg gebaut. Alphörner sind im Trend - die 3,60 Meter langen Musikinstrumente sind über große Entfernungen hörbar und klingen doch samtweich. Aus Holz gefertigt sind sie zerlegbar und wiegen nur wenige Kilo. In der Werkstatt in Grafenberg wird aus dem Holz einer 500 Jahre alten Bergfichte in achtzig Stunden ein gewaltiges und doch sehr feingliedriges Alphorn.
Auch Klaus Bensmann aus Bad Hindelang arbeitet mit einem tradierten Rohstoff. Aus Lederhäuten stellt er in Handarbeit Lederhosen her. Seine Trachtenbekleidung, in diesem Fall eine Kniebundhose, wird aus sämisch gegerbtem Hirschleder genäht. Es ist besonders weich und hautfreundlich. Sämisch gegerbte Leder werden mit oxidierbaren Fetten, meist Fischtran, gegerbt. Klaus Bensmann braucht drei Hirsche, um eine Kniebundhose zu nähen. Er verwendet ausschließlich Hirschhäute aus der Region um Hindelang. Im süddeutschen Raum ist die Hirschlederhose die Festtagstracht des Mannes, und der Handwerker, der sie selbst trägt, schwört darauf. Kein anderes Material ist so weich, hautfreundlich und nachhaltig, sagt er.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 28.01.2022 um 21:00 Uhr auf SWR.